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QUICKSILVER

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Immer zur Monatsmitte setzt die Verzweiflung ein:- so- (vielleicht sogar zu-)viel gute neue Musik, so little Platz.
Etwa für FONODA. Deren an Slowdive und Mogwai geschulte Schichtungstechnik vermag auf "Eventually" geschickt die feinen Gesangslinien aus dem gitarrenbasierten Komplexklang herauszustellen.
Auch prima labelmate Andreas Otto, der unter der Anschrift SPRINGINTGUT mit dem Spannungsfeld von "Park And Ride"(beide City Centre Offices/Hausmusik) spielt und dabei sowohl die semantischen wie auch die emotionalen Unterschiede von Provinz (Lüneburg) und Großstadt (Amsterdam) analysiert. Man kann aber auch einfach die Musik genießen, denn Celli haben ebenso Platz wie Rechnergeknusper.
Es geht natürlich auch energischer. Obwohl: "Mythmaker"(Synthetic Symphonie/SPV) ist vielschichtiger und ambitionierter, als ich es von SKINNY PUPPY erwartet hätte. Weniger Hau-drauf-EBM, mehr ProgTechno.
ESSEX fand ich zunächst etwas peinlich (Sänger sollten nicht lispeln), aber beim öfteren Hören wuchs "Bridges"(Prussia Rec.) zu einem ernstzunehmenden, durchaus vernünftig produzierten und tatsächlich spannenden Elektro(pop)album. Als Zugabe gibt es eine CD voller Remixe von Genre-Prominenz (u.a. Assemblage 23, Psyche, The Fair Sex) und diverse downloads.
Schwerer fällt mir der Zugang zu "Cheap Propaganda"(Pott People/Indigo) von den Utrechter rare-hip-groove-hoppern ILLICIT. Irgendwie fehlt mir hier das wirklich zwingende Element, das höchstens bei "16 Bars" mal aufblitzt. Randale ist das (für mich) nicht.
MARINA CELESTE beweist mit "Acidule"(The Perfect Kiss/PIAS), dass sie zusammen mit Marc Collin nicht nur als Nouvelle Vague schlecht ist. Auch dieser, für den deutschen Markt um das 06 in Japan erschienene Kino-Cover-Album "Cinema Enchante" erweiterten, Platte fehlt es an Eleganz und Stil.
Mehr davon verbreitet das WOLF MYER ORCHESTRA auf "Femme Fatal"(Etage Noir/Soulseduction). Etliche Gastsängerinnen versüßen die von Wolf M(a)yer durchaus bartauglich arrangierten downbeat-Stücke. Geht sicher sowohl im (guten) Club wie auch daheim.
In solchen Clubs könnten demnächst auch WILLIE BOBO AND THE BO-GENTS ertönen, denn deren dezent latin-aromatisierter 70er-Bläsergroove wurde für "Do What You Want To Do" ganz zurecht aus der Mottenkiste geholt.
Neben dieser Ausgrabung stellt die "Movers!"(beide Vampisoul/Distrolux) titulierte "collection of greasy soul, sleaze funk, psychedelic cumbia, fuzzy jazz and more..." die meines Erachtens bisher überzeugendste Veröffentlichung des re-issue-Labels dar. Eine echte Schätzchen-Sammlung von (mir) völlig unbekannten Musikern.
Auch "Parlez vous Pop?"(Bureau B/edel) kann ich ohne Einschränkung empfehlen. Nicht-Muttersprachler singen en francaise - das ist mal lustig (Alexandra!), mal bekannt großartig (Manfred Krug oder Mde. Dietrich) und immer sehr unterhaltsam. Genau wie die zugehörigen Kommentare von Francoise Cactus.
Noch eine brauchbare Kompilation mit Musik jenseits des Formatradios: "What's Happening in Pernambuco - Brazil Classics 7"(Luaka Bop/Cooperative Musik/RTD) widmet sich der jungen Szene in Brasiliens Nordosten. Die dortige Metropole wuchs von der verslumten 80er Industriebrache zum pulsierenden Musikzentrum, hier gibt es 13 frische Beweise jenseits von Bossa-Nostalgie.
Traditioneller geht es beim HEART OF THE DRAGON ENSEMBLE zu, die uns Westlern "Chinese New Years Music" näher bringen wollen. Interessant ist diese Alternative zu Plastikpop durchaus.
Noch spannender finde ich ja "Drums Of Burundi"(beide ARC Music). Hier beschäftigt sich das ENSEMBLE FOLKLORIQUE BATIMBO mit der rohen Extase der zentralafrikanischen Trommelkultur. Das hat wenig mit dem nervenden Eso-Kram aus dem Stadtpark zu tun und ganz viel mit Trance-Groove. Im dicken booklet erfährt man (auch auf Deutsch) vieles zu den spirituell-religiösen Hintergründen.
Auch "Moa Anbessa"(Terp/Walboomers) von GETACHEW MEKURIA & THE EX & GUESTS kommt mit fettem Begleitheft, in dem sich der äthiopische Saxophonstar für meine Begriff etwas arg selbst feiert. Aber gemeinsam mit den holländischen Jazzpunkern bläst der Kollege ein zugegeben sehr beeindruckendes Horn. Äthiopische Tradition, glänzend vermischt mit europäischer Avantgarde.
An ganz andere Kreise wendet sich NEVIO, den die Industrie zum nächsten Ramazzotti machen möchte. Das Zeug dazu hat er (und die Leute im Hintergrund sowieso), wie man auf "Nevio"(Universal) prüfen kann. Die Single "Amore Per Sempre" wird uns wohl durch den Frühling begleiten und für einen Ex-DSDS-Bewerber gelingt das gar nicht mal so übel.
"Uncanny Tales From The Everyday Underground"(My Kung Fu/Rough Trade), die Zusammenfassung dreier EPs der SOFT HEARTED SCIENTISTS würde ich als überambitioniertes Hippie-Musical abtun. Zuviel Simon&Garfunkel-Gefunkel. Aber vielleicht bin ich auch nur zu unsensibel für eine solche "musical voyage". Ich finde ja sogar den Bandnamen blöd.
Da lieber noch die STEVE SKAITH BAND, denn Latin Quarter war doch eine der besseren Bands aus dem Neo-Latin-Jazz-Movement der mittleren 80er. Deren Sänger ist noch immer unterwegs mit solidem, unspektakulären Mainstreamrock. Oder Pop? Herauszufinden auf "Imaginary Friend"(Pläne Rec.).


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