Flow Motion (1976) Saw Delight (1977) Can (1978) Delay (1982) Rite Time (1989) - Alle Spoon/Warner Music
Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei (Stefan Remmler). Der schnell und achtlos dahin gesagte Satz manifestiert das Ende eines Release-Projektes, in dem die Vinylplatten der deutschen Avantgardeband CAN in einer klangtechnisch verfeinerten SACD-Ausgabe (Super Audio Compact Disc) erscheinen. Insgesamt vierzehn Alben, die trotz der technischen Klangveredelung nichts von ihrem phänomenalen Erneuerungspotential verloren haben, werden nun durch die letzte, fünf CDs umfassende Charge vervollständigt. Aus den Jahren 1976 bis 1989 markieren "Flow Motion", "Saw Delight", "CAN", "Delay" und "Rite Time" den Schlussstrich unter das Schaffen einer bahnbrechenden Band.Eine entspannte Leichtigkeit zieht durch die nahezu anti-CAN-hafte Stimmung des Albums "Flow Motion". Schon der Titelsong deutet die fließenden Bewegungen der auf gleichberechtigter Ebene, aber auf individueller Komplexität postierten Instrumente an. Experimentierfreudig und trotzdem eingängig, fand "Flow Motion" durch Irmin Schmidts und Soundmixer Peter Gilmours Anleihen im "I Ging" nach dem Zufall ausgewählte Soundkombinationen. Damals aber waren sich die Kritiker gar nicht einig – Hit oder Shit hielten sich die Waage. Um einiges rauer und ohne den Bass von Holger Czukay, der die Schieberegler und Drehköpfe der Soundmaschinen betätigte, erhielt "Saw Delight" (1977) eine größere Akzeptanz. Unterstützt von den beiden damals bei Traffic aktiven Rosko Gee (Bass) und Reebop Kwaku Baah (percussions), fällt besonders der schnellere, punktuell afrikanisch gesetzte Rhythmus auf. Die Musik erscheint rastlos, der elektronische Weg scheint geebnet. Beim nächsten Release war Czukay gar nicht mehr dabei, sondern arbeitete im Hintergrund im Studio. "Can" hieß schlicht die keyboarddominierte Scheibe, deren erster Song "All Gates Open" programmatisch den Weg zeigte. CAN nutzte die Möglichkeiten des Synthesizers, musikfremde Klänge und Geräusche einzubauen. Vorwärts in die Vergangenheit ging CAN 1982 mit "Delay", dessen sieben Titel bereits 1968/69 im Schloss Noervenich mit dem ersten Sänger Malcolm Mooney aufgenommen wurden. Bei diesem Werk wurde die Band für das Zuspätkommen nicht bestraft, sondern zeigte noch einmal die ursprüngliche Kraft der Musik der frühen Jahre: rau, hart, ungeschliffen. Sieben Jahre danach, nach fast dreijähriger Mixerei und weiteren Bearbeitungen, stand "Rite Time" als echtes Reunion-Album sowohl in Deutschland als auch in England in vorderster Linie der CAN-Platten. Hier ist CAN manchmal entfesselt, dann wieder beherrscht bis kultiviert. "Can wechseln wie ein Chamäleon bei jedem neuen Album die Farben", schreibt John Gill in den liner notes zu "Delay". Auch diese Tatsache machte die Musik der Gruppe so interessant und stellt sie heute ins Licht einer richtungweisenden Rockband.
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VÖ: 23.06.2006
Rock & Pop
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