(BMG Rights Management)
In meiner längst vergangenen Jugend teilte sich die Welt (post)pubertärer ProvinzSchüler in zwei recht klar abgegrenzte Gruppen: da waren die hippiehaften BluesFans (Neil Young ist mir derentwegen bis heute ein Graus!) und die (halb)harten MetalFreaks (die sich (wir reden von der DDR der frühen 80er!) mit Kiss-Aufnäher schon sehr systemfeindlich wähnten) – die wenigen, die wie ich auf dem Dorf ihrer Leidenschaft für PostPunk, Wave und IndiePop frönten, passten weder da noch dort. Während sich zu den Bluesern mit Cohen oder den Doors noch einige wenige Anschlußpunkte fanden, hatten wir (möchtegern) coolen Außenseiter für die Metallisten eigentlich nur ein höhnisches Grinsen übrig (dafür gab’s dann von einer Horde Jeanswesten auch gern mal eine auf die Fresse). Wenn überhaupt, durfte man (ganz heimlich) AC/DC und (etwas weniger heimlich) Lemmys Krawalltruppe mit dem seltsamen "Ö" im Bandnamen hören. Denn Motörhead reduzierten die metal-immanente GitarrenSoloSucht auf ein Mindestmaß, ballerten ordentlich BassPower und hatten mit Lemmy Kilmister ein Urviech als Sänger. Irgendwie waren Motörhead deshalb auch Punk und damit OK. Trotzdem habe ich mich auch später nur oberflächlich mit der Kapelle beschäftigt, die nun mit einer 2CD/4LP-starken Werkschau gewürdigt wird. Das hat zwar durchaus ein gewisses "sellout"-Aroma, denn die Band wurde einen Tag nach Lemmys Krebstod am 28.12.2015 konsequenterweise aufgelöst – ohne den Charismatiker am hochgeschraubten Mikro war Motörhead schlicht nicht denkbar - dennoch beweist die alle Schaffensphasen vom 1977er Debut bis zum Finale "Bad Magic" (2015) abdeckende Anthologie, dass die Musik der Band vor der Geschichte bestehen kann. "Just ’Cos You Got The Power" erinnert an die Wurzeln im rauen Blues und "R.A.M.O.N.E.S." verneigt sich vor den GeistesVerwandten aus NYC. Der Bandklassiker "1916" ist in seiner Cello-Seligkeit zwar untypisch, beweist mit seinem Text aber, dass Lemmy alles andere als ein schlichter Säufer und Raufbold war; auch die unsterblichen Hits "Ace Of Spades" und "Motörhead" (das hatte Lemmy 1975 noch für seine damalige Band Hawkwind geschrieben, kurz bevor die SpaceRocker ihn dann rausgeschmissen haben) fehlen nicht. Das Info meint: "Nichts war härter, nichts war schneller, nichts war mehr vollgepackt mit Rauheit und sicherlich war nichts lauter." Das stimmt so natürlich nicht (es sei denn man kennt Merzbow nicht oder war noch nie auf einem Swans-Konzert), bringt die Message von Motörhead aber doch ganz gut rüber. 4Weitere Infos: www.iMotorhead.com
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