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Ältere Leser(innen) werden ihre Freude haben an der TOM FULLER BAND aus Chicago. Deren „Freedom“ (India Media Group) mischt gekonnt den „American Style of Music“ (Westcoast) mit dem Britpop der 60er Jahre. Fuller & Co könnten fortsetzen, was die All-Star-Band Travelling Wilburys vor Jahren (als Genre) vorsichtig aufbaute... ***Ganz anders verfahren da VEGAS aus Belgien. Lauthals verkündet das Quartett „Everything You Know Is Wrong“ (Moonzoo Music / Membran). Hoffentlich thematisieren sie mit ihrem dritten Album nicht den Rezensenten. Der subjektiv den Longplayer als modernen elektronischen Tanz-Rock, irgendwo in der Schublade zwischen Mando Diao, Robbie Williams und INXS, verortet. ***
Wem die Sounds von „Spanish Eyes“ (Wolverine Records) spanisch vorkommen, liegt nicht wirklich falsch. Denn die MALASANERS kommen aus dem Land des 2014 entthronten Fußball-Weltmeisters und amtierend Europameisters. Von Madrid nach Bamberg gezogen, Bühnenerprobt mit den Dubliners, Pogues, Flogging Molly u.a., ertönt hier nun lebhafter Irish-Folk mit einigen Country-Punk-Einflüssen. ****
In Italien setzt KICCA dagegen eher auf die Musik der Fifties, Sixties, und der Hammond-Orgel. Witzig die Neuinterpretation des Kinks-Klassikers „You Really Got Me“. Ansonsten subjektiv eher so lala. Etwas mehr Soul hätte „Choose A Colour“ (Cubus Music / Sony) noch mehr Farbe verliehen. **
Richtig ab geht dagegen „Rhubarb Rhubarb“ (Heavenly / PIAS Cooperative) von THE VOYEURS. Hier macht das Voyeur-sein richtig Freude. Ohne den Mantel der Verschwiegenheit darf man hier mitverfolgen, wie Sirenen-Glam sich krachend zur folkigen Glam-Variante mausert. Dreckig & schön zugleich. Die Londoner Band um Charlie Boyer schließt die Lücke, die es zwischen Suede und Kasabian noch gab. *****
Von London nach Berlin emigriert ist die Formation BIG SKIES. Nun erfinden sie zwar den Himmel über Berlin nicht neu, dennoch geht der leicht psychedelische Mickey-Mouse-Britpop gut los. Allerdings scheint „Never Going Home“ (Half Human Half Robot / Zebralution) mit zunehmender Spieldauer etwas zu schwächeln... Fans der Waterboys wird es nicht stören. **
„This Is It“ (Duchess Box Records / Ingrooves). Definitiv! SOFIA KOURTESIS hat eine EP vorgelegt, auf der die in Hamburg veranstaltende DJane mit griechisch-peruanischen Wurzeln chillig den Weg zum Electroknarz mit Herz findet. Experimentell, völlig anders als 08/15, ist „Killa“ auch als Soundtrack zu einem Film eine heiße Nummer. Grandios! ****
1000 GRAM ist ein deutsch-schwedisches Projekt, deren „Dances“ (Fixe Records / Broken Silence) sich im Spektrum von 80er Wave mit viel Gitarren bis zu einem Mix aus „Simon & Garfunkel meets Coldplay on acid“ bewegt. Besonders lustig auch das „Tanzbild“ auf dem Cover! ***
Schwurbeligen Indie-Disco-Rock mit leichten Anleihen an den schwülstig-nebligen Shoegazer-Sound der frühen 90er verbreiten EAU ROUGE aus Stuttgart auf ihrer EP „Eau Rouge“ (AdP Records). Die Band hat hier 5 schöne Tracks als Appetizer versammelt, sollte sich aber umgehend mit etwas „Mehr“ beweisen... ***
„Unvergesslich“ (Embassy of Music) ist vierte Album von NICO SUAVE aus dem Sauerland. Mit seinem Debut landete der Rapper 2001 in den Charts. Hierhin würde auch sein aktuelles Werk mit romantischem Pop-Rap passen. Relaxter Hit-Flair... leider jedoch nur bis zum letzten Song. Dort ist Xavier Naidoo als Gast vertreten. Ob Letzterer nun Ersterem hilft, wieder nach vorn zu kommen, sei derzeit dahingestellt... *** -Achtung!Suave-CD-VÖ verschoben auf den 20.02.15!!!
„Alles auf Anfang!“ (Verschwende Deine Zeit / Sony Music) setzt das Quartett von „Voice of Germany-Trainerin“ Stefanie Kloß. Ihr SILBERMOND hat als Standard 2CD-Digipack bzw. als Premium Edition mit DVD „Alles Gute“ ihrer Karriere versammelt. „In Zeiten wie diesen“ intonieren sie (noch einmal) ihre „Symphonie“, „Krieger des Lichts“, u.a.! „Das Beste“ halt. Wie die Band es sieht. Plus Demos & Jan Delay als Gast auf „Nicht mein Problem“. ***
Da darf ein weiterer Rückblick abschließend okay sein. Fast hätte JOCHEN BRÜCKNER seinerzeit „Ein Bett im Kornfeld“ aufgenommen – Jürgen Drews kam ihm zuvor. Glücklicherweise! So kann sich Brückner auch nach Jahrzehnten in HH noch auf seine englischsprachige, melodische Westcoast-Mucke konzentrieren. Eingespielt mit so interessanten/virtuosen Leuten wie Ian Cussick, Nick Oosterhuis ist „Eleven And A Half“ (Sireena Records) ein feines Stück Musik mit 11,5 (also 12) Songs gelungen. Ein Kreis schließt sich. Frohe Festtage! ***
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