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Von Darmstadt/ Frankfurt aus in die Welt entlassen, bläst die OKTA LOGUE auf ihrem Debut „Ballads Of A Burden“ (Columbia Four Music) den dicken Brei der Sechziger in viele kleine Portionsschälchen, um irgendwo als Reinkarnation von Pink Floydschen Doors in Richtung The The zu orgeln. Ausgelassen, extravagant Wild. Wow! *****In Münster dagegen sieht man die Welt anders: KLUBGRÜN sind vier junge Herren, die mit „Neon Me“ (Rough Trade) elektrische Power in den neongelben Farben der 80er über ihre Klangteppiche rauschen lassen. Kühle Vocals vollenden ein Stimmungsbild, dass nicht wie ein Placebo heilt, sondern gar musikalisch infiziert. Cool. *****
ICH KANN FLIEGEN ist ebenfalls ein Quartett aus Deutschland, das selbstbetitelte Debut (Island / Universal) aber eher ein Mix aus Emocore, deutscher Popmusik, Indie, Teen-Twen-Problemmucke sowie Musik zum Neustart einer Sache. Die Fotos klangen nicht ganz unähnlich. Subjektiv betrachtet, jedoch eher ein Abziehbild besserer Tage... **
ALL THE YOUNG aus Stoke-On-Trent dagegen feiern ein „Welcome Home“ (ADA / Warner) der windverwehten Gitarren, wie sie in den 80ern gern durch englische Formationen gepustet wurden. In rasendem Tempo kämpfen sich die Musiker durch den Wald der Wave-Sounds, um darüber Gesänge a la Bob Mould thronen zu lassen. Lässig! ***
Ganz anders definieren sich die ARKELLS aus Hamilton / Ontario auf „Jackson Square“ (The Organisation / Soulfood). In der Tradition von Bands wie den Kings Of Leon lassen sie US-Rock mit Mundharmonika melodisch-rhythmisch durch die 12 Tracks des Albums oszilieren. Anspieltipp: „John Lennon“. ***
PETTER CARLSEN ergeht sich in verspieltem Wohlklang, wenn er sehr feminin beteuert, „Clocks Don´t Count“ (Function Records / Cargo). Lieblicher als James Blunt, zelebriert der Norweger astreinen Pop! ***
Last, but not least, kommen dann die Highlights des Monats, allesamt delikate Krautsounds aus verschiedenen Epochen, alle auch aus einer Schmiede: Nagelneu sind die Klänge von MOEBIUS + TIETCHENS ***. Sie sind seit über 30 Jahren im Biz; ersterer war gar bei Harmonia & Kluster/Cluster aktiv. Da passen dann hervorragend ReReleases von KLUSTER ins Packet, deren Werke „Klopfzeichen“ (1970) ****und „Zwei Osterei“ (1971) **** mit oder ohne Worte revolutionäres Lied- und Gedankengut preferieren, und nun wieder erhältlich sind. Worte wie aus dem Radio werden getragen von einem sehr eigenem Kosmos aus progressiven Klängen. CONRAD SCHNITZLER (1937-2011) gehörte zum Nukleus der Band. Doch auch seine Solowerke können sich hören lassen: „Rot“ (1973)** und „Blau“ (1974)** (alle alben: Bureau B) passten malerisch in eine Zeit, in der die RAF und die Bewegung 02. Juni in aller Munde waren!
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