Dass die Götter im Popolymp ihre uneingeschränkten Lieblinge haben, das ist gar keine Frage. Ein besonderes Faible genießen Bands aus dem hohen Norden: Die Finnen rocken, die Norweger auch und die Schweden erst recht. Bleiben noch die Dänen... Was die so tun, war uns bisher schleierhaft, aber diese finsteren Zeiten sind nun vorbei: Neuer Hoffnungsträger in Sachen Dänenmucke sind die Figurines, die sich mit ihrem neuen Album "When The Deer Wore Blue" aufmachen, Dänemark eine Poleposition im internationalen Musikhimmel zu sichern.
Laut Pressemitteilung hören sie sich so frisch an, dass ´man meint, die Erdbeeren in Omas Garten schmecken zu können´... Zugegeben, übersetzt hört sich das vollkommen bescheuert an. Sicher ist nur, dass sie in vielen Songs einen fetten Beach Boys-Einschlag haben, bei dem man augenblicklich die Nase in den Wind halten möchte. Da diese auch zu Sänger Christians Alltime-Favourites gehören, wird dieser Vergleich nicht ungern zur Kenntnis genommen.Aber der Grund, warum er im zarten Alter von zwölf anfing Gitarre zu spielen, war ein ganz anderer:
"Ich hörte eines Tages bei uns zu Hause einen Song, der mich total vom Hocker gehauen hat, also fragte ich meinen Dad, was das für eine Band sei und kramte dieses alte Tape aus den Siebzigern hervor und meinte, dass sei seine Lieblingsband "Creedence Clearwater Revival"!
Ich hörte dieses Tape ununterbrochen, bis es irgendwann vom vielen Abspielen den Geist aufgab. Das war meine Initialzündung selbst Musik zu machen."
Auch wenn sich hartnäckig die Behauptung hält, die Band hätte sich bereits Mitte der Neunziger gegründet, sehen die Figurines ihre Geburtsstunde mit dem Erscheinen ihrer ersten EP in 2001. Seitdem haben sie unzählige internationale Bühnen geentert und wurden 2006 sogar für den kanadischen Indie-Award, als "Best International Act" nominiert.
Freude schöner Götter Funken??
"Wir haben uns total geehrt gefühlt. Wir waren zu der Zeit das erste Mal in Kanada und Nordamerika auf Tour, als wir davon erfuhren. Gewonnen haben wir zwar nicht, aber wir waren trotzdem hin und weg."
Mittlerweile haben sich die Figurines eine ansehnlich Fangemeinde zusammen gespielt, sowohl im heimischen Europa, als auch in Amerika. Die Reaktionen sind unterschiedlich:
"Ich würde sagen, dass die Fans in Amerika den Bands einen ganz anderen Respekt entgegen bringen. Sie empfinden es einfach als eine viel größere Freude, Live-Musik zu hören und dementsprechend wird man dort ganz anders gewürdigt: Als Künstler, der all seine Leidenschaft und Energie in seine gewählte Kunstform investiert. Wenn Du hingegen z.B. in Dänemark spielst, als neue Band, dann hast Du diese 'Spoiled Indie Kids' im Publikum, die dort mit verschränkten Armen stehen mit diesem 'Wir haben eh schon alles gehört' Ausdruck im Gesicht und womöglich noch telefonieren...Das hast Du doch schon die Nase voll, wenn Du sowas siehst."
Tja, und nun haltet Euch fest!!! Bei allen interessanten Touren und Festivals, welches Land ist wohl ein Schlaraffenland für stundenlang in Tourbussen rumgeschüttelte Bands am Rande der Entkräftung?? Yeaah, Deutschland! Und das aus ganz profanen Gründen:
"Nirgendwo sonst wird man so gut behandelt wie dort. Wenn Du jeden Tag sechs oder sieben Stunden unterwegs bist und in der Location erwarten Dich Tonnen von Essen und freie Getränke, dann fühlst Du dich wie ein König. Es sind auf Tour die kleinen Dinge, die Dir den Tag retten. In Amerika kannst Du von Glück sagen, wenn Du zwei Biermarken und einen Backstageraum ergatterst. Darum ist Deutschland unser absoluter Favorit!"
Und mit diesen netten Stetement enden wir nun. Die Frage nach einem letzten Statement läuft ja immer aufs Gleiche hinaus: Geht zu den Shows und kauft das Album!
Jetzt!
Aktuelles Album: When The Deer Wore Blue (Pop-U-loud / Indigo)