Die Gegend um L.A. scheint heutzutage ein sicheres Pflaster für eine steile Karriere zu sein. Auch Hoobastank, gerade mit Incubus und 311 hierzulande auf Tour gewesen kommen von dort und haben von ihrem Debut in gerade 2 Monaten unglaubliche 500.000 Stück in den USA abgesetzt. Grund genug, um mit Sänger Doug den phänomenalen Aufstieg zu ergründen.
Etwa ein halbes Stündchen entfernt von Hollywood wohnen die vier Mittzwanziger, die die Band mit dem „bedeutungslosen“ Namen Mitte der 90er starteten. Nach dem ersten Höreindruck möchte man eine vermeintliche Nähe zur Arbeit von Incubus bemerken. Manche halten das Debut von Hoobastank sogar für das bessere Incubus-Album. „Ehrlich gesagt denke ich nicht, dass wir uns allzu sehr nach Incubus anhören. Natürlich ähneln sich Brandon‘s und meine Stimmtexturen, aber da kann ich doch auch nichts dran machen. Wir haben wohl auch die gleichen Einflüsse. Jemand sagte mal zu mir, das unser Album all das ist, was Incubus‘ „Make Yourself“ hätte sein können - und ich musste lachen. Das ist sicher ein grosses Kompliment weil ich dieses Album liebe. Wir werden oft gefragt, ob Incubus ein grosser Einfluss auf uns wären. Musikalisch eigentlich nicht, aber wir kennen uns schon ewig und sind sehr gut befreundet.“ Die Tatsache, dass derzeit eine wahnsinnige Menge an junger Bands aus der Region Erfolg haben, erklärt Doug wie folgt: „Da wo wir herkommen und aus einem Umkreis von etwa 15km wird momentan einfach alles gesignt. Dort gibt es Incubus, Linkin Park, Alien Ant Farm, uns und ein paar mehr, die alle im Laufe des Jahres wohl noch von sich hören lassen: One Side Zero, Hotwire und die kleinen Brüder von Incubus - Vent. Die Leute von den Plattenfirmen kommen an wie Haie, die Blut riechen, vergewaltigen die gesamte Region und stürzen sich auf jede einzelne Band, egal ob sie es verdient hat oder nicht. Wenn so viel Gutes dort kommt, kann der Rest ja auch nicht so verkehrt sein. Wahrscheinlich wird ein Grossteil der Bands floppen, weil sie einfach noch nicht bereit sind, aber das ist den Labels meist egal.“ Ob die Szene unter dieser Politik leiden wird, werden wir wohl noch früh genug merken. So phänomenal wie Grunge wird NuMetal aber wohl nach Ansicht des ehemaligen YMCA-Campleiters nicht werden. „Was ist denn NuMetal? ich habe keine AHnung, aber ich weiss, was Grunge war. Wo zieht man denn die Grenzen? Grunge war mehr Lifestyle als Sound, es hatte einen Look und ein Attitude. NuMetal hat das meiner Meinung nach nicht.“ In Sachen Zielsetzungen gibt sich der schmächtige junge Mann sehr häuslich. „Ich möchte ein Haus für meine Familie kaufen. Es muss kein Palast, sondern einfach nur komfortabel sein. Ich muss nicht unbedingt MIllionen von Platten verkaufen. Wenn mein Ziel damit einhergeht - ok.“ Falls die Verkaufszahlen anhalten, sollte sich dies wohl erübrigen. Nach den grossartigen Liveshows dürfte die Band eine Menge neuer Freunde hinzugewonnen haben. Warten wir ab, was sich daraus ergibt.Aktuelles Album: Hoobastank (Mercury)