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ALTERNATIVE ALLSTARS

Freiheitsdrang

ALTERNATIVE ALLSTARS

Nach knapp vier Jahren folgt nun auf neuem Label mit frischem Mut das neue Album von Claus Grabke‘s „Zweitband“ Alternative Allstars. Still wurde es um den Thumb-Frontmann in dieser Zeit nicht wirklich, dennoch hat sich einiges getan. Dass das neue Werk dann doch so frisch und spontan klingt, dürfte nicht jeder erwartet haben.

Ein bisschen von allem ist die Zauberformel, nach der „110% Rock“ trotz der Kategorisierung im Namen prächtig funktioniert. „Es ist schon ein gewisses Augenzwinkern dabei, denn wir sind definitiv nicht 110% Rock, vielleicht eher 80%, aber der Titel stand schon vorher fest und war für uns eher eine Richtlinie, dass alles, was aufs Album kommt, richtig rocken soll.“, berichtet Sänger/Gitarrist Claus. Nach dem letzten Thumb-Album und der darauf folgenden Tour im Jahre 2001 fingen die Alternative Allstars an, sich ein Studio einzurichten. „Als das fertig war, haben wir angefangen, Songs aufzunehmen, produziert, was das Zeug hält und all das im Endeffekt wieder weggeschmissen. Aber das war schon okay, wir hatten ja nun diese Spielwiese, wo man auch mal mitten in der Nacht noch was aufnehmen kann, ohne dass man jemanden stört. Nach diesen etwa 20 Songs, bei denen uns irgendwie der rote Faden fehlte, haben wir den Titeltrack des neuen Albums gemacht und diesen als Beispieltrack genommen, weil er von der Herangehensweise her ziemlich locker und spontan entstanden ist.“ So auch „I get around“, bei dem Donots-Frontmann Ingo Knollmann als Gastsänger zu hören ist. „Er war sofort bereit, mitzumachen und kam einen Tag, nachdem wir den Instrumentaltrack fertig hatten, ins Studio. Wir hatten ihn gebeten, einen Anzug anzuziehen, um den Song gebührend zu feiern, und dann standen wir beide in der Gesangskabine mit handgehaltenem Mikro, wie im Proberaum, haben getanzt und herumgealbert, das Ding eingesungen und schlussendlich ist es so geblieben, wie es war.“ Alles Dinge, wobei das eigene Studio natürlich in großem Maße Freiheiten bietet. „Es ging mir immer darum, mir als Künstler immer mehr Freiräume zu schaffen. Ich habe immer gerne viel Mitspracherecht gehabt und mir auch nicht immer gerne etwas vorschreiben lassen. Ausserdem ist das Studio natürlich auch ein feines zweites Standbein.“ Der nächste Schritt in die komplette Unabhängigkeit wäre dann ja eigentlich nur noch ein eigenes Label... „Das lag tatsächlich sehr lange in der Luft, aber das wäre einfach zu viel Stress geworden. Ich mache derart viel parallel, dass die Verantwortung irgendwann zu groß werden würde. Jetzt wäre das ein Schritt zu weit.“ So angenehm die Selbständigkeit ist, so ernüchternd kann auch die Business-Seite sein. Claus macht ja nicht erst seit gestern Musik und ist schon bei verschiedenen Plattenfirmen untergekommen. Welche Motivation steckt in solchen Zeiten noch in der Band? „Ich weiss es nicht. Menschen wollen ja geliebt werden, und Künstler und Kreative haben da ganz schräge Wege, auf denen sie das erfahren wollen. Musik ist ein sehr einfacher Stimmungsträger, durch den man den Leuten etwas positives oder auch melancholisches geben kann. Im Endeffekt macht es einfach Spaß.“

Aktuelles Album: 110% Rock (Steamhammer/SPV)


Weitere Infos: www.alternativeallstars.de

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