Es scheint ihnen wie ein Fluch anzuhängen.Ja, wir wissen alle, wie diese Band im Zuge eines Werbespots Aufmerksamkeit erlangte und gerne darauf reduziert wurde. Nun ist mit „36m2“ ein neues Album erschienen, das mitunter am deutlichsten das wahre Gesicht der Bananafishbones zeigt. Denn: sie haben alles selber gemacht.
Zauberwort Independent. Eigenes Label, eigenes Studio, eigene Produktion. Die Freiheiten, die sich die Gebrüder Horn und ihr Mitstreiter am Schlagzeug, Florian Rein, genommen haben, soll sich nun auszahlen. Ist dies der richtige Weg? „Das wird sich zeigen. Im Bezug aufs Album haben wir auf jeden Fall den bestmöglichen Teil dazugegeben.“, erzählt Bassist/Sänger Sebastian. „Merh wir selbst kann es garnicht sein, da wir selbst Künstler und Toningenieur in Personalunion waren. Wir haben fast rund um die Uhr zusammen und auch alleine in heimischer Umgebung (das Studio ist im Keller unter Florian‘s Garage) aufgenommen und konnten immer wann und wie wir wollten an der Platte basteln. Vom Zeitmanagement her war das ein großer Vorteil.“ Der Schritt dahin war ein relativ kleiner. „Unser Major-Vertrag war ausgelaufen, wir bekamen andere Major-Angebote, haben aber ganz bewusst abgelehnt. Als wir im Sommer den Soundtrack zu „Wilde Kerle“, der auch bei uns im Proberaum/Heimstudio gemacht wurde, und das Ergebnis alle Zufrieden stellte, haben wir uns entschieden, so in Eigenregie weiter zu arbeiten. So führte eins zum Anderen.“ Bei so vielen Freiheiten müssen natürlich auch Grenzen gesetzt werden. „Mit knapp 120 Konzerten pro Jahr sind wir drei eh schon nah beieinander und für die 6 Wochen Albumarbeit haben wir uns eine Regel aufgestellt: Jeder Gedanke und jede Idee wird ausprobiert, weil es sonst wieder nur Diskussionen gibt, die nichts ausser mieser Stimmung bringen. Das hat uns sicher das ein oder andere Mal vor dem sicheren Wahnsinn bewahrt.“ Somit ist auch eine wahre Masse an Songs entstanden. „Es waren 30 Stücke und wir haben sie alle völlig gleichberechtigt behandelt. Oftmals wirft man gerne mal einen Song weg, der nicht auf Anhieb groovt o.ä., aber wir haben diese 30 Tracks in den ersten drei Wochen aufgenommen, sie dann unserem engsten Fankreis vorgespielt, es gab ein Voting, wir hatten natürlich auch unsere Favoriten und das Album repräsentiert nun diese Auswahl.“ Der Inhalt ist purer Pop - eben nur in der Interpretation der Bananafishbones. „Eigentlich sind wir ja undefinierbar. Es muss uns nur bewegen und Spaß machen. Wir sind richtige Live-Schweine, stehen fast ein Drittel des Jahres auf der Bühne, also suchen wir uns auch Songs raus, die man auch 100 mal spielen kann, ohne das sie langweilig werden. Andernfalls kommt es unweigerlich zu Schwierigkeiten. So sind wir nun 13 Jahre zusammen und es zeigen sich keine Verschleißerscheinungen.“ Ausserdem fällt auf, dass eine Anlehnung an eher klassische Singer/Songwriter durchschimmert. „Das Album ist eine Hommage an unsere beiden Vorgänger, die leider schon von uns gegangen sind: Johnny Cash und Elliott Smith. Und auch Robert Palmer haben wir eine Nummer gewidmet.“Aktuelles Album: 36m2 (Südpolrecords/Alive)
Weitere Infos: www.bananafishbones.de