Aller guten Dinge sind drei haben sich die Donots aus dem westfälischen Ibbenbüren gedacht. Und unweit ihrer Heimatstadt, in Münster, etwas auf die Beine gestellt, was auch in der Bandgeschichte der Donots seinesgleichen sucht: drei Konzerte an drei aufeinander folgenden Tagen an drei verschiedenen Orten. Das Konzertmotto lautet „Short Way Home.“
Los geht es am Donnerstag, den 04.11.in der schnuckeligen Gorilla Bar, die schon fast voll ist, wenn die Donots-Mannschaft eingelaufen ist. kein Wunder also, das die Tickets nur verlost wurden und dass die Show bereits gnadenlos überbucht ist. Es folgt am Freitag, dem 05.11. eine Show im altehrwürdigen Gleis 22. „Da haben wir 1999 zum letzten Mal gespielt“ erinnert sich Ingo Knollmann, „und auch da kann ich keine Hoffnung mehr machen. Alle Karten sind weg.“Am Samstag, den 06.11. brennen die Donots das ganz große Feuerwerk ab. „Das Konzert in der Halle Münsterland wird das größte Headlinerkonzert, das wir je gegeben haben“, fügt Ingo Knollmann an, „dazu haben wir uns natürlich Gäste eingeladen, Against Me werden mit von der Partie sein und vor uns die Luft schon zum Glühen bringen.“
The Long Way Home
Der lange Marsch der Donots begann im Frühjahr, als sie ihr gleichnamiges Album vorlegten. Egal, ob der Radiosender im Norden, in der Mitte, im Osten oder im Süden ansässig ist, die Donots standen auf jeder Playlist. „Da machten sogar Taxifahrer- und Hausfrauensender, wie etwa Deutschlandfunk oder das Tagesprogramm von WDR2 keine Ausnahme“, freut sich Ingo Knollmann. Das wiederum bescherte den Donots, neben den beinharten Anhängern, auch ein neues Publikum.
„Bei uns finden sich die ein, die auch Die Ärzte mögen, Die Toten Hosen, aber auch Fettes Brot“, klärt er auf, „und die Fans der ersten Stunde, die bringen jetzt ihre Kinder mit. Donots-Konzerte werden zu Familienzusammenführungen. Etwas, dass wir uns in den wilden Anfangsjahren auch nicht hätten träumen lassen. Echte Metaller wurden bei unseren Gastspielen auch gesichtet. Dann gab es ja noch die Support-Shows mit Green Day, die auch jede Menge neues Publikum brachten. Seitdem kriegen wir säckeweise E-Mails in Englisch, weil viele Besucher denken, wir wären Amis.“
Bei der Energie, die die Kiepenkerle aus dem Münsterland auf der Bühne verströmen ist der neuerliche Zuwachs an Publikum nicht verwunderlich. Unwillkürlich fragt man sich, wo denn wohl das Kraftwerk steht, wo die Donots ihre Akkus auftanken.
Fette Abverkäufe
Wie so viele Bands ist für die Donots auch der Konzertsaal zur besten Verkaufsstelle geworden, besser als jeder Plattenladen. Denn wer sich gut unterhalten fühlt, der nimmt auch am Konzertabend etwas mit.
„Das kann ich nur voll und ganz bestätigen“, sagt Ingo Knollmann, „bei den Green Day Konzerten gingen jeden Abend mehr als 600 CDs über den Merchandisingtisch. Auch insgesamt war es eine gute Wahl, unser eigenes Plattenlabel auch in Deutschland an den Start zu bringen. Wir suchen uns die Partner, die wir brauchen. Ansonsten ist alles unter eigener Kontrolle.“
Das ist sicherlich auch ein wichtiger Grund, warum der Marsch der Donots dieses Jahr so lang und so erfolgreich war. Der endet nun im Herbst in der Halle Münsterland mit einer Monsterfeier. Von da aus ist es wirklich nur ein kurzer Weg nach Hause. Der berühmte Katzensprung. Doch damit ist das für dieses Jahr gesetzte Ziel noch nicht endgültig erreicht. Kurz vor Weihnachten werden noch die japanischen Fans beglückt.
Aktuelles Album: Long Way Home (Solitary Man / Indigo)
Foto: Patrick Runte