Dass ZSK nicht just another Skatepunkband sind, die sich mit der üblichen Saufen- Feiern- Absturz-Herzschmerz Thematik abgibt, wird einem beim allerersten Hören gleich klar: ZSK scheuen sich nicht, politisch Stellung zu beziehen und sich gerade zu machen für Themen, die Ihnen wichtig sind: Soviel Authentizität ist nicht jedermanns Sache, obwohl man bei ihren Songs nie auch nur eine Sekunde das Gefühl hat, sie würden versuchen zu indoktrinieren: Man könnte es eher Denkabstöße nennen – guck hin, was um Dich herum passiert und finde Deinen Platz…
1997 in Göttingen gegründet, begannen Joshi und Co., wie alle echten Punkrock-bands, nicht gerade als Multiinstrumentalisten, die Besetzung der Positionen erfolgte eher nach dem Motto, wer sich vorstellen könnte, dieses oder jenes Instrument vielleicht gerne zu spielen und in Zukunft beherrschen zu können. So fangen Erfolgsgeschichten an, schließlich wurde Rancid auch nur gegründet, um Tim Armstrong nach der Auflösung von Poison Idea von der Straße zu holen. Heute 16 Jahre später, gehören ZSK nach einer vier Jahre dauernden Trennung - Gott sei Dank wieder vereint - zu den bedeutendsten Bands, die die deutsche Musikszene zu bieten hat. Zu ihren wichtigsten Projekten gehört, die von ihnen ins Leben gerufene ‚Kein Bock auf Nazis‘ Initiative, die mittlerweile zu einem bundesweit bekanntem Selbstläufer mit riesiger Resonanz geworden ist. Dieses Projekt sei allen ans Herz gelegt, die sich in Sicherheit wiegen, weil sie auf NTV keine Naziaufmärsche mit den üblichen Verdächtigen mehr sehen und nicht länger brennende Asylantenheime über den Bildschirm flimmern. Checkt:www.keinbockaufnazis.de – Prävention ist die Mutter der Porzellankiste!Doch zurück zu ZSK: Die melden sich mit Ihrem neuen Album ‚Herz für die Sache‘ zurück – kaum ein Titel könnte wohl passender sein – und geben alten und neuen Fans Gelegenheit sie auf ihrer ausgiebigen Tour zu bewundern.
Vier Jahre wart Ihr getrennt – was hat Euch zu der Entscheidung bewegt ZSK wieder aufleben zu lassen?
“Wir haben in den 4 Jahren immer wieder Mails bekommen, dass wir wieder spielen müssten, weil viele damals noch zu jung waren um uns live zu sehen. Darum sind wir wieder in den Proberaum gegangen und haben rumprobiert und ein bisschen gemacht und dann kam eben auch wieder die Lust, spielen zu wollen. Anfangs hatten wir nur vier Shows gebucht, um zu gucken, wie es läuft, wir hatten ja keine Ahnung was uns erwarten würde und ob die Leute wirklich kommen würden um uns zu sehen. Aber es war der Wahnsinn: Fast alle Shows waren sofort ausverkauft und wir spielten vor mehr Leuten denn je zuvor , es war die Hölle los! Ich erinnere mich an unsere Show in Hamburg in den Docks, die war restlos ausverkauft und die Leute sind durchgedreht. Und da war klar, dass wir weitermachen!”
Ihr habt ja schon mit einigen Ikonen zusammen spielen können: Anti-Flag, Bad Religion, Donots oder sogar den Dead Kennedys, um nur ein paar zu nennen. Wie war das? Ist man da nicht ganz geplättet vor lauter Ehrfurcht?
“Also Anti-Flag zum Beispiel sind eine Band, mit denen wir auch privat richtig gut befreundet sind, wir halten Kontakt, spielen zusammen und sehen uns natürlich auch, wenn wir mal drüben sind, das sind sehr, sehr nette Jungs, das Gleiche gilt für die Donots, die uns ja quasi dazu bewegt haben, wieder zusammen zu spielen. Bad Religion waren der Hammer, sehr umgänglich und cool, bei den Dead Kennedys habe ich mir gedacht, die hätten wir besser nicht getroffen, denen war alles völlig egal, die kapselten sich völlig ab, da kam gar nichts rüber, naja, eigentlich ist ja auch Jello Biafra derjenige, der die Dead Kennedys ausmachte und der ist ja nach wie vor großartig, ob solo oder damals mit NomeansNo, das machte das Ganze weniger enttäuschend.”
Tja, wie immer ist mein Platz begrenzt: Für alle, die ZSK noch nie gesehen haben, sollte eine der kommenden Shows ein absoluter Pflichttermin sein. Die Toten Hosen sind übrigens schon lange angetan von ZSK und nehmen die Combo diesen Sommer wieder einmal mit auf Deutschlandtour.
Für mehr Info checkt:www.skatepunks.de
/>
Aktuelles Album: Herz für die Sache (PeopleLikeYou / Universal)
Foto: Joe Dilworth