Wenn „Lemmy“ ruft, ist die „Hütte“ voll, auch nach 30 Jahren Motörhead. Seine Anhänger ertragen gar geduldig Saxon und Danko Jones, dennoch neigen sich bereits kurz vor dem Haupt-Akt einige Häupter gen Boden. Unzählige Liter Bier verfehlen ihre Wirkung nicht. Viele der korpulenten, teilweise älteren Motörhead-Jünger drängen mit schweren 1Liter-Pfand-Bechern zur Bühne. Jüngere Besucher(innen) wiegen sich in den hinteren Reihen in Sicherheit. Unser Fotograf badet in ersten Bierduschen. Erst recht, als Lemmy Kilmister, Drummer Mikkey Dee und Gitarrist Phil Campbell die Bühne unter wildem Getöse entern... Den Bass locker über der Männlichkeit baumelnd, sing-brummelt sich Lemmy an einem diesmal nicht gar so hoch montiertem Mikro durch sein Repertoire. Headbangen war nie sein Ding gewesen. Aktuelle Tracks werden ebenso durch die Boxen gefeuert wie diverse Songs des angeblich ungeliebten Albums „Another Perfect Day“. Der Zenit der „Inferno“-Phase wird mit dem „Whorehouse Blues“ akustisch abgefeiert. Ein Höhepunkt der etwas anderen Art ist die Danko Jones-Gröhl-Tanzeinlage, die zu „Eat The Rich“ auf der Bühne performt wird. Die Zugabenserie, mit „Ace Of Spades“ eingeleitet, ist krönender Abschluss eines tollen Happenings. Fazit: Eine Setlist, die sich aus fast allen Schaffensphasen der Band nährt, 90 Minuten Lautstärkepegel nahe (über) der Schmerzgrenze, überraschend guter Sound, ein mit 3000 Seelen prall gefülltes Pier.... kaum jemand dürfte sich über diesen Abend wirklich beklagen können. Foto: Stefan Leskien Text: Ralf G. Poppe
Weitere Infos: www.imotorhead.com