„Metropolitan Sounds“ heißt das Mini-Festival im Kölner Stadtgarten, das an drei aufeinander folgenden Tagen Anfang Dezember jeweils zwei Acts zusammen führte. Zur Eröffnung spielten Ulrike Haage und das Theo Bleckmann „Refuge Trio“ – Berlin und New York am Rhein. Ohne die etwas geheimnisvolles verbreitende kleine Buddha-Figur und ohne Laptop geht bei Ulrike Haage zur Zeit nichts. „Weißes Land“ und „Selavy“, zwei ihrer jüngeren Alben, standen im Zentrum eines Konzertes, das zwischen Andacht und Soundgewittern zum Greifen nahe Töne fabrizierte. Goethe soll ja auf dem Sterbebett angeblich „Mehr Licht“ gesagt haben. Das forderte auch Ulrike Haage, denn allzu dunkel war es am Klavier. Nicht für die Zuhörer, die durch nichts abgelenkt Haages zarten Tonblütenträumen und kommentierenden Hintergrundgeräuschen verzückt lauschten. Mit einer kleinen Holzleiste ritualisierte sie am Klavierkörper kurze Rhythmen, die elektronisch verarbeitet unmittelbar aus dem Laptop wiederkehrten. Stille gab es auch, und die großen Gesten des Soloklaviers, mal minimalistisch, mal in der Fläche brausend. Ulrike Haage hatte zu einem Geräuschfamilientreffen eingeladen, bei dem auch das klassische Klavierspiel aus Trauer, Dramatik und Melancholie starke Beachtung fand. Text: Klaus Hübner