08.12.2008
Fünf lange Jahre ist es her, dass die Tindersticks sich mit ihrem damaligen Album „Waiting For The Moon“ auf Tour begaben. Nun sind sie als Septett mit ihrem aktuellen Longplayer „The Hungry Saw“ unterwegs und bezaubern erneut Ihre Zuhörer und -schauerschaft! Auffallend ist bei Ihrer Performance im Kölner Gloria, dass der schwermütige Pathos einer offensiven, frischen Note (es wurde zuweilen sogar auf der Bühne gelacht) gewichen ist, die ihnen sehr gut zu Gesicht steht. Das soll im Umkehrschluss natürlich nicht bedeuten, dass die Tindersticks zu einer Gute-Laune-Band mutiert sind, denn sie verströmen mit der Versunkenheit im Spiel, dem akzentuierten Umgang mit ihren Instrumenten, dem passenden (meist blauen) Bühnenlicht und nicht zuletzt durch die von Staples mit geschlossenen Augen gesungenen Texte immer noch eine ungeheure Intensität, mit der sie auch die hinteren Reihen im Publikum erreichen und für kollektive Anteilnahme sorgen. Als ein Fan ganz unmissverständlich seinen Wunsch nach „Tiny Tears“ äußerte, fragte ihn Stuart Staples, ob dieser Nostalgiker sei und ob es ihm nicht gut gehe. Er jedenfalls fühle sich im „Hier-und-Jetzt“ wohl... So vergingen die deutlich über anderthalb Stunden dieses stimmungsvollen wie überzeugenden Konzertes wie im Flug und die Tränen, die dem Klassiker nachgeweint wurden, hielten sich gemessen an dem geradezu euphorischen Beifall gewiss in überschaubaren Grenzen.Weitere Infos: www.tindersticks.co.uk