Weniger ist mehr - das schien das Motto des Konzertes des Italo-japanischen US-Trios an diesem Abend im Kölner Gebäude 9 zu sein. Seit Jahren bereits ohne Bassisten unterwegs, machten Kazu Makino und die Gebrüder Simone und Amedeo Pace musikalisch jedenfalls zu dritt mehr her als manches vielköpfige Orchester. Dafür trug Drummer Simone Sorge, der einen ganzen Fuhrpark an Keyboards, Computern und Sampler hinter seinem Drumkit verwaltete, aus dem er - neben seines äußerst phantasiereichen Spiels auf seinem eigentlichen Instrument - ganze Soundlandschaften hervorkitzelte, die das Klangbild der beiden Gitarren und des E-Pianos entsprechend ergänzte. Damit setzten Blonde Redhead das Konzept fort, dass sie auf dem letzten Tonträger „23“ etabliert hatten. Es gab psychedelische Klangwolken, in denen Kazus Helium-Stimme und Amedeos Tenor eher lautmalerisch herumwerkelten, die sich aber auch immer wieder zu druckvollen und energisch Passagen aufbauschten. Das Konzert beeindruckte und gefiel als rundes Gesamtkunstwerk, in dem sich das Trio aus New York als eine der momentan innovativsten und interessantesten Indie-Bands empfahl. Text + Photo: Ullrich Maurer