Eigentlich sind Lyschko an diesem Abend „nur“ die Opening-Band für die monatliche „Kult & Klang“-Jam-Session im Wuppertaler Loch, aber spätestens als der Einlass gestoppt werden muss, weil der Saal bereits so voll ist, wie die Pandemie-Umstände es zulassen, ist klar: Die Gäste an diesem Abend sind nicht hier, um selbst auf der Bühne Krach zu machen, sondern um endlich wieder die Band live zu erleben, die 2019 mit ihrer ´Stunde null´-EP ein erstes Ausrufezeichen zwischen Verzweiflung und Romantik gesetzt hatte und dann wie so viele andere Kreative von COVID-19 ausgebremst wurde. „Räubermusik“ heißt die Schublade, in die sich Lyschko selbst einsortieren, wenn sie die Themen der Gegenwart mit dem Sound von gestern und vorgestern verschmelzen lassen. Textlich mögen sich die Songs des jungen Solinger Quartetts um die drängenden Fragen der Generation Y drehen, klanglich allerdings finden Sängerin Lina Holzrichter, Gitarrist Lukas Korn, Bassist Jonah Holzrichter und Neu-Schlagzeugerin Dora Banovic im Post-Punk und Wave der 80er Inspiration – und bei der Neuen Deutschen Welle. Eine Mischung, die auch in Wuppertal zündet: Ohne Scheu vor Bühnennebel und allen erdenklichen Rock´n´Roll-Gesten reißen Lyschko ihr Publikum gleich mit dem ersten Song im wahrsten Sinne von den Sitzen und lassen es erst nach fesselnden 60 Minuten wieder los.
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