Spontane Entscheidungen sind die Besten oder gehen voll daneben, ich entschied mich am Vorabend der Gogol Bordello Show in der Kufa am 21.08.2019, dass ich eine ordentliche Dosis Gypsy Punk vertragen könnte, eine Freundin war schnell überredet und so machten wir uns auf nach Krefeld. Er war für einen Donnerstag überraschend voll, aber auf eine sehr gemütliche und kuschelige Art. Wieder einmal dachte ich mir was für eine coole und außergewöhnliche Location die Kufa doch ist und das ich definitiv ab jetzt das Programm mehr um Auge behalten werde. Das Publikum war total gemischt, alternativ, bunt, sehr nett und entspannt. Der Abend fing genauso an, wie ich ihn mir erhofft hatte – eine kleine Flucht aus der Realität… Doch nun endlich zur eigentlichen Show, die Vorband hatten wir leider verpasst, doch im Nachhinein war ich gar nicht unglücklich darüber denn Eugene und seine Combo spielten uns in den über zweieinhalb Stunden total unter den Tisch. Doch davon später, Gogol Bordello sprangen auf die Bühne und man hatte das Gefühl einer Naturgewalt beizuwohnen. Schön anzusehen war keiner von ihnen, abgesehen von der Sängerin die auf eine Zero Fxxxs Given Art ziemlich attraktiv war, doch darum ging es auch nicht, gleich beim ersten Lied flippte das Publikum aus und die Menge hüpfte. Ich bin eigentlich ein Wipper, aber auch ich hüpfte und sprang bis zur Atemnot. Man konnte sich dieser puren Energie nicht entziehen. Eugene ist eine Rampensau und auch vermutlich spätestens da, merkte ich was für ein Schwäche ich für diesen ukrainischen Akzent habe. Die Band selbst ist die anarchistischste Zusammenwürfelung von Menschen, die ich je gesehen habe und jeder Einzelne hätte einem Wanderzirkus entkommen sein können und das traf auch das Gefühl, Punkrock meets Circus, eine fabelhafte Liason, jeder einzelne Song war eine Party, von ‚My companera‘ über ‚Start wearing purple‘ bis hin zur Zugabe ‚Wonderlust King‘ – ein einzig skurril schönes Fest. Immer wieder!! Text + Photo: Micky Repkow