Black Sea Dahu machen Musik am Puls der Zeit. Das Schweizer Sextett bewegt sich in einer Welt, die immer stärker zu den Extremen neigt, und sein Klangbild, sein Auftreten bei seiner beeindruckenden Köln-Premiere reflektiert das, wenn Janine Cathrein und die Ihren den Wechsel zwischen schnell und langsam, zwischen laut und leise bewusst inszenieren. Ihr oft schwelgerischer Sound an der Schnittstelle von Folk und Dreampop, der mit Gitarre, Cello, Bass, Keyboards und Minimal-Schlagwerk so handgemacht ist, dass sogar die Samples von einer altmodischen Tonbandmaschine eingespielt werden, hat dennoch einen betont modernen Anstrich. Dabei lassen Black Sea Dahu klassische Singer/Songwriter-Werte mit Spotify-kompatiblen Zeitgeist-Gimmicks zusammenfließen, während ihre Frontfrau mit einnehmend warmer Stimme unterstützt vom Harmoniegesang ihrer Geschwister Vera und Simon durch poetisch versponnene Coming-of-Age-Texte dem fast ausschließlich aus jungen Damen Anfang 20 bestehenden Publikum aus dem Herzen spricht. Auch wenn Black Sea Dahu bisweilen etwas zu gut wissen, was sie da tun – ausführlicher als die kleinen Geschichten zu den Liedern fällt nur die Präsentation der selbst gefertigten Devotionalien aus, die nach der Show zu Preisen feilgeboten werden, die selbst in Schweizer Franken wehtun würden –, ist der 80-minütige Auftritt doch gespickt mit intensiven und intimen Momenten, die in einer vollkommen unplugged am Bühnenrand gespielten Zugabe ihren Höhepunkt finden.
Weitere Infos: www.blackseadahu.com