Unterkühlt und unnahbar – so geben sich The Underground Youth bei ihrem Abstecher an den Niederrhein. Um Punkt 21.00 Uhr werden die Vorhänge in der Haldern Pop Bar zugezogen und das Bühnenlicht heruntergefahren. Vom Schein des Kerzenleuchters auf der Theke abgesehen wird es dunkel im kleinen Saal, doch die aus Manchester stammende, aber inzwischen in Berlin lebende Band will es so. Ihr Hall-getränkter, in Melancholie und Düsterkeit badender Retro-Sound voller nostalgischer Reminiszenzen lässt für nennenswerte Bühnenbeleuchtung einfach keinen Raum. Auf die Sekunde genau eine Stunde lang taucht das Quartett mit einem Mo-Tucker-Gedächtnis-Drumkit und Vintage-Gitarren bewaffnet in eine monochrome Lo-Fi-Klangwelt ab, die letztmalig Mitte der 80er ein Update erfahren hat und in der eine oft hypnotische Qualität an die Stelle echter Hooks oder Refrains tritt. In der Tradition ganz Großer wie The Velvet Underground, Joy Division, Echo And The Bunnymen, Spacemen 3 und ganz besonders The Jesus And Mary Chain streifen The Underground Youth Psychedelic, Post-Punk, Gothic, Shoegaze und Noise Rock und konterkarieren ihre dunkel-poetischen Texte musikalisch nicht selten klanglich mit roher Energie. Dass da für Ansagen jenseits von „Thank you“ und „Danke schön“ keine Zeit bleibt, versteht sich fast von selbst … Carsten Wohlfeld
Weitere Infos: www.theundergroundyouth.com