Als hätte die Zeit stillgestanden: Zwei Jahrzehnte nach ihren letzten Auftritten hierzulande imponieren Superchunk zum Abschluss ihrer kurzen Europatournee beim einzigen Deutschlandkonzert mit all den Tugenden, die sie schon damals zu einer der besten Live-Bands ihrer Generation gemacht haben, und verwandeln den rappelvollen Jazzclub Quasimodo am Berliner Bahnhof Zoo an diesem sommerlichen Samstagabend für knapp anderthalb Stunden in den Indierock-Himmel. Mit genau der Wucht, der Rasanz und der Spielfreude, die den meisten Acts nach zwei, drei Platten für immer flöten gehen, jagt das Quartett aus Chapel Hill, North Carolina, am letzten Abend seiner kurzen Europatournee durch die Lieder seines brillanten aktuellen Albums ´What A Time To Be Alive´ und kanalisiert das derzeit ob der US-Politik allgegenwärtige Gefühl der sorgenvollen Beklemmung in laute, wilde Punkrock-Hymnen mit hohem Ohrwurm-Potenzial, die wie in Töne gegossener Widerstand klingen. Dazu erfüllen Mac McCaughan und die Seinen gleich eine Handvoll Publikumswünsche einmal quer durch ihr gesamtes Repertoire – einer davon, ´Mower´, eröffnet sogar die Show – und strahlen zum Schluss bei unkaputtbaren Genre-Klassikern wie ´Hyper Enough´ und ´Slack Motherfucker´ mit dem Publikum um die Wette. Verschwitzt, aber überglücklich sind sich am Ende alle einig: Das war sensationell!
Weitere Infos: www.superchunk.com