Bereits eine Woche vor dem Festival, konnte man die Vorfreude und große Erleichterung der Festivalverantwortlichen um Philipp Maiburg anhand eines Facebook-Posts deutlich spüren: Die Meteorologen prognostizierten (nicht nur) für Düsseldorf ein stabiles Hochdruckgebiet mit Temperaturen um die 28 Grad und Sonne satt. Für ein Open Air Festival ist das natürlich mindestens ebenso wichtig, wie ein gutes Line-up. Für Letzteres hatte man auch bei der 13. Auflage dieses an dem außergewöhnlich schönen Ort der Galopprennbahn Düsseldorf stattfindenden Festivals einmal mehr gesorgt und versammelte Künstler und Bands aus unterschiedlichen musikalischen Bereichen wie Pop, Rock, Hip Hop und Soul. Zum ersten Mal veranstaltete das Open Source am Freitag den „Congress“-Tag mit einer Reihe von Vorträgen, Diskussionen und Workshops rund um das zentrale Thema dieses Festivals: die Kreativität. Ebenso neu war dann am Festivaltag die vierte „Bühne“, der NTS Radio Dancefloor, der mit einigen DJs zwischen 17 Uhr und weit nach Mitternacht für ordentlich Bewegung auf dem staubigen Geläuf sorgte.
Zu den verlässlichen Konstanten des Festivals zählten auch diesmal die Installationen und Projekte der Kunsthochschule für Medien (KHM) in Köln sowie die 18 Stände der Open Squares, bei denen Kreative aus NRW sich und ihre Ideen aus Design, Architektur, Grafik, Kunst, Mode, Film, Fotografie und Musik auf jeweils 3x3 Metern Interessierten präsentieren.Musikalisch fielen die BLACKBERRIES aus Belgien bereits als erster Act der Hauptbühne mit ihrem gitarrenorientierten, psychedelisch angekratzten, kantigen und griffig formuliertem Indie-Rock sehr positiv auf. Diesen hohen Standard konnten die aus dem englischen Norden angereisten STILIA leider nicht halten. Ihre Version von Indie-Rock fiel um ein paar Stufen gefälliger aus - ohne dabei jedoch gänzlich zu enttäuschen. Die Amerikanerin Joan Wasser schloss mit ihrer Band JOAN AS A POLICE WOMAN und einer Mischung aus konturenreichem Soul und Pop, die ausgezeichnet zu der allgemein sehr entspannten Stimmung unter den auf Decken verharrenden Besuchern passte, die erste Hälfte des Hauptprogramms. Mit den Lokalmatadoren aus Oberbilk ZUGEZOGEN MASKULIN war es Zeit für Hip Hop. Für den Autor dieser Zeilen das Signal zur Nahrungssuche. Aus dem für Festivalverhältnisse qualitativ stark überdurchschnittlichen Angebot wurde auch aus Bequemlichkeit der Stand mit der vermeintlich kürzesten Warteschlange gewählt. Auf der Carhartt WIP-Stage spielte unterdessen die Amerikanerin LAUREL HALO, deren Elektro-Pop gut zu dieser Speiserast passte. Wieder zurück an der Hauptbühne sorgten CIGARRETTES AFTER SEX mit ihrem live leider zu schmachtvoll und beliebig geratenen Pop für leichte Ernüchterung. ABER: Waren nicht sowieso mindestens 80% des mit 7.000 Gästen erneut ausverkauften Festivals musikalisch hauptsächlich wegen des Headliners da? Um 22 Uhr war es dann soweit: TOCOTRONIC betraten die Bühne und legten ein stimmungsvolles 90minütiges Set mit einer gut kalkulierten Mischung von Songs ihres aktuellen Albums „Die Unendlichkeit“ und Stücken aus ihrer 25jährigen Bandgeschichte wie u.a. „Ich bin viel zu lange mit Euch mitgegangen“, “Let There Be Rock“, „Das Geschenk“ oder "Pure Vernunft darf niemals siegen" hin. Mit dem rotzigen Ober-Klassiker „Freiburg“ verabschiedete sich die Band unter dem Applaus der glücklichen Festivalgäste.
Der Termin für das nächste Open Source Festival steht natürlich bereits fest. Es ist der 13. Juli 2019. Bitte notieren und vielleicht auch schon eines der Super Early-Bird Tickets sichern! Hoffentlich wird dann endlich auch mal Altbier angeboten.
Weitere Infos: https://www.open-source-festival.de/