Dieses Jahr veröffentlicht Björn Kleinhenz nach mehreren solistischen Werken gleich zwei neue Band-Platten, die unter dem Eindruck des Freitods eines befreundeten Musikers entstanden sind: die EP ´Battles Long Lost´ und – im September – die LP ´Ursa Minor´. Die neuen Songs machen bei seinem mitreißenden Auftritt in Oberhausen den Löwenanteil des Programms aus, doch während ein Solokonzert mit diesen Stücken schnell ein Runterbringer hätte werden können, akzentuiert das neue Quartett des Schweden die Emotionen der Texte in bester Neil-Young-´Tonight´s The Night´-Manier an den genau richtigen Stellen. Das Zusammenspiel ist geprägt von herrlicher Lockerheit, und das passt ganz ausgezeichnet zu der Gefühlswelt der neuen Lieder, selbst wenn sie nicht so offensichtlich wie das frühe Highlight "Jump" vom Tod des Freundes handeln. Neben vielen brandneuen Songs gibt es auch einige ältere Stücke in umgekrempelten Versionen zu hören. Ausgerechnet "Lake Trouble", auf Platte eine Solo-Akustik-Nummer, entpuppt sich so in Oberhausen urgewaltig als lautestes Lied des gesamten Konzerts, bevor Björn bei der Zugabe allein inbrünstige Coverversionen von Gillian Welchs ´One More Dollar´ und Guy Clarks ´L.A. Freeway´ spielt und zusammen mit seinen Mitstreitern eine wunderbar raue Version von The Bands ´The Weight´ intoniert, bei dem er sich lachend das Mikro mit seinem Bruder Christian am Bass teilt: Spielfreude pur!
Weitere Infos: www.kleinhenz.se