Gerade erst hat Patti Smith durch die Vorlage ihrer aktuellen CD „Banga“, einem unerwartet starkem, Album für Aufhorchen gesorgt. Zwischen „Banga“ und ihrem Debüt „Horses“ liegen 37 Jahre. In ihrem Konzert bedient sie sich aus beiden Tonträgern. Patti Smith eröffnet mit einem frühen Werk, mit „Dancing Barefoot“ aus dem 1979er-Album „Wave.“ Sofort sind sie da, diese ungebrochene Magie ihrer kratzig-brüchigen Stimme und diese reduziert notierte Fusion von Punk-Rock und fast gesprochenem Wort. Auch an ihrem androgynen Outfit hat sich über die Jahre nicht viel geändert. In Jeans, weißem T-Shirt und schwarzen Lederboots steht Patti Smith auf der Bühne. Dazu trägt sie eine Weste und eine etwas zu großen schwarze Anzugjacke. Ihre Haare sind länger als auf dem Cover von „Horses“, doch genau so zerzaust. Lediglich ein paar graue Strähnen zu sehen. In den nächsten Stücken beschwört sie Endzeitphantasien, singt von der toten Amy Winehouse, von Maria Schneider und Christoph Schlingensief. Düster wird es dabei jedoch nie. Dafür geht die Künstlerin frisch und druckvoll zu Werke. Obwohl sie dabei manchmal von ihrer leichten Erkältung gestoppt wird und zum Nasenspray greift. Hitziger Garagenrock bricht los, als sie ihrem langjährigen Gitarristen Lenny Kaye die Bühne überlässt. Und spätestens, als sie „Because the Night“ anstimmt, mutiert da Publikum zu einem vielstimmigen Chor. Und Patti Smith lächelt dazu. Text + Photo: Franz X.A. Zipperer