Natürlich ist ein Auftritt von Sophia nicht wirklich ein Heimspiel für Robin Propper-Shepard – aber dass er eine besondere Beziehung zur Domstadt hat, betont der Meister des Lamentösen ja nun wirklich oft genug. Zwar reichte dieses Konzert in der Intensität nicht ganz an jenes heran, das er vor einigen Jahren an gleicher Stelle spielte und zu den besten seiner Laufbahn zählte – es zeigte aber dennoch, wozu Robin in der Lage ist, wenn er sich darauf konzentriert, zu musizieren anstatt mit sich oder dem Publikum zu hadern. Unterstützt von seinen Zöglingen Black Rust aus Ahlen als Support, die mit ihrem gepflegten Americana-Pop eine solide Basis schufen, spielte Robin – mit voller Band und Streichquartett – ein Set, das die ganze Bandbreite seines Ouevres demonstrierte – vom flüsternden Hauch seiner depressiven Elegien bis zum tosenden Orkan (inklusive mörderisch lauter Hardrock-Passagen). Die Streicher wurden zwar eher konventionell eingesetzt (= dort, wo man sie erwartete), bildeten aber dennoch einen netten Kontrast zum bekannten Band-Sound. Insgesamt war dies eine klassische Sophia-Show – wobei allerdings auch deutlich wurde, dass das aktuelle Material im Live-Kontext (noch) nicht zu den bekannten Klassikern hat aufschließen können. Text + Foto: Ullrich Maurer