Hoffmann & Campe, 111 S., 14,95 EUR
Cornelia Schleime verließ 1984 ziemlich desillusioniert und menschlich beinahe zerstört die DDR. Bis dahin war sie dort sowohl musikalisch (mit der exzentrischen, auch nach 25 Jahren noch immer verzückend-fremdartigen Band Zwitschermaschine) wie auch als Bildende Künstlerin aktiv gewesen (alle Arbeiten aus ihrer DDR-Zeit wurden vom MfS vernichtet). Das muß man wissen, um diesen zutiefst berührenden Roman zu verstehen. Denn wenn die Buchheldin den Verrat ihres engsten Künstlerfreundes zu verarbeiten sucht, erzählt Schleime von ihrer eigenen Verwundung (Sascha Anderson). Sie sucht die Liebe im Internet, findet diese auch zunächst, um zu erkennen, daß die Schatten ihres (Vor)Lebens bis ins Heute reichen. Ganz sicher geht es Schleime nicht um billiges Mitgefühl, sie hat einfach versucht, sich die tiefe Verletzung eines zerstörten Lebens aus dem Herzen zu schreiben.Weitere Infos: www.cornelia-schleime.de