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REBECCA MARIA SALENTIN

Iron Woman

(Voland & Quist, 391 S., 22,00 Euro)

Vor zweieinhalb Jahren berichtete Frau Salentin in "Klub Drushba" durchaus unterhaltsam über ihre Erlebnisse als FernWanderwegWanderin (s. WZ 10/21). Das Buch erreichte beachtliche Verkaufszahlen, was neben der der Autorin eigenen Lust auf unvorhergesehene und unvorhersehbare Abenteuer, ihrem Bedarf an (über)anstrengungsinduzierten, semi-meditativen SelbstReflexionsMöglichkeiten und ihrem willensstarken Mut zum Sprung ins unbekannte KaltWasser vielleicht auch ein Grund gewesen sein könnte, ein anderes Mega-Travel-Unternehmen anzugehen. Nämlich den legendären "Iron Curtain Trail", einen dem "Eisernen Vorhang", also der ehemaligen Blockgrenze zwischen Ost und West, folgenden Radweg. Den haben bisher nur sehr wenige in voller Länge mit dem Rad bezwungen, einer davon ist der für seine exzentrischen Touren bekannte Brite Tim Moore, der darüber ebenfalls ein Buch schrieb ("Mit dem Klapprad in die Kälte" - s. WZ 10/17). Nach eigenem Bekunden ist die (Wahl)Leipzigerin Salentin allerdings "eine Amateurin, die sich vor Rädern ohne Rücktrittbremse fürchtet und deren Expertise in Sachen Fahrrad mit dem Abschrauben einer Ventilkappe endet" - keine optimalen Voraussetzungen für die rund 10.000 km vom östlichsten Zipfel Norwegens bis zur bulgarisch-türkischen Grenze am Schwarzen Meer. Erschwerend hinzu kamen noch die Unwägbarkeiten der Corona-Maßnahmen (zum Zeitpunkt der Reise gab es noch etliche diesbezügliche Beschränkungen, Vorschriften und Auflagen, die z.B. Grenzübertritte zur besonderen Zitterpartie werden ließen). Salentin hat’s aber geschafft, dabei wieder einmal festgestellt, dass die Leute meistens netter als erwartet sind, sich selbst im tiefsten RegenDunkel immer irgendwo Rettung versteckt und manche Landschaften furchtbar öde, die meisten aber wunderschön sind. Ich finde diese Reisebeschreibung (noch) gelungener als "Klub Drushba", auch weil die immer wieder eingestreuten familiengeschichtlichen Hintergründe recht gut zu den durchfahrenen Regionen passen und die beim Nachdenken und -forschen zu diesen Hintergründen gewonnenen Einsichten - obschon sie nicht immer angenehm sind - klar beim Namen genannt werden. Ich bin schon sehr gespannt, was ihr als nächstes ReiseProjekt einfällt!
Weitere Infos: www.voland-quist.de/werke/iron-woman


Februar 2024
BIRGIT FUß
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REBECCA MARIA SALENTIN
REDA EL ARBI
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