(C.H. Beck; Paperback; 277 Seiten; 18,00 Euro)
Als Inselliebhaber nimmt Per J. Andersson den Lesenden mit auf seine Reisen zu bekannten wie auch unbekannteren Inseln. Wie lebt es sich auf El Hierro im Gegensatz zu Bali? Oder wie sind die wirtschaftlichen, sozialen Unterschiede zu betrachten? Unter welchen Umständen lässt es sich angenehm leben, ab wann ist man/frau eigentlich Insulaner:in? Es sind spannende Fragen, die gestellt und erforscht werden. Ist es eine Art von Flucht, wenn die Sehnsucht nach Freiheit (?) uns übermannt und die Sorgen überhandnehmen? Eine Flucht nach vorne? Ist es ein innewohnender Antrieb, der vielleicht auch bereits genetisch in uns angelegt ist? Einfach weg vom Festland, auf dem alles immer schneller und hektischer erscheint. Auf einer Insel, so könnte man meinen, laufen die Uhren langsamer. Vielleicht auch die Menschen. Per J. Andersson befragt nicht nur aktuell, sondern hinterfragt auch eigene Erlebnisse auf den Inseln, die er bereits bereist hatte. Er stellt Vergangenes mit Aktuellem ins Verhältnis, beschreibt den Charme vergangener Zeiten, und neue Lebensformen. Selbst utopische Gesellschaftsformen werden kritisch und dennoch liebevoll beleuchtet. Ist es Glück, wenn man auf einer Insel weit im Ozean mit wenigen Menschen lebt? Ist dieses Glück von Dauer? Vor allem stellt sich hier auch die Frage, ob das Glück als solches für alle Menschen gleichermaßen zu betrachten ist. Es ist wunderschön, sich über die Worte von Per J. Andersson über seine 10 Lieblingsinseln einzulassen, die unterschiedlicher nicht sein können. Die Komplexität und Langsamkeit der einzelnen Sehnsuchtsorte versprühen ihren eignen Charme. Vielleicht ist es genau diese Unterschiedlichkeit, die auch die eigene Leichtigkeit im Sein bietet.Weitere Infos: https://www.chbeck.de/andersson-vom-schweden-schiff-bestieg-inseln-glueck-fand/product/35518157