(Hanser; 280 Seiten; Hardcover; 22,00 Euro)
Eigentlich sollte es 2008 einen Film unter der Regie von Rocko Schamoni geben… Nun eben eine Erzählung über Heino Jaeger, dessen Leben sich größtenteils im Hamburg der 60/70 Jahre abspielte, bevor er in einer psychiatrischen Anstalt seine letzten Jahre verlebte. Ein Genie, welches zu seiner Zeit als solches verkannt blieb und dennoch von Humoristen wie Olli Dietrich als unerreichte Größe gilt. Was machte ihn aus? Welche unerfüllten Sehnsüchte, nebst Dramaturgien erfüllten sein Sein? Dieser Frage widmet sich Schamoni und begibt sich auf dessen „Lebens-Spuren“. Untrennbar verbunden mit Jäger ist dessen Mentor Pintschovius, ohne dessen unnachgiebige Unterstützung Jäger wohl in Vergessenheit geraten wäre, da niemand von ihm etwas wahrgenommen hätte. Pintschovius ist es zu verdanken, dass Jäger seine ersten Schritte im Kiezclub von Wolli Köhler machte. Es folgen Radiosendungen, Plattenverträge und TV-Auftritte. Jäger selbst ist sich seines Potentials nicht bewusst. Im Gegenteil, je erfolgreicher er wurde, desto mehr von ihm verfiel den Schattenseiten. Schamoni ist fasziniert vom Wahnsinn und Genialität Jägers. Taucht immer mehr in die Schattenwelt des Kiezes ein und wirkt dadurch nahbarer, menschlicher. Eine gelungene Chronik eines verkannten Genies, dessen Fähigkeiten noch heute seinesgleichen sucht. Glaubt man den Erzählungen. Empfehlenswerte Sozialstudie über ein Leben mehr am Rande als in der Gesellschaft.Weitere Infos: https://www.hanser-literaturverlage.de/buch/der-jaeger-und-sein-meister/978-3-446-26603-2/