KLAUS MODICK

Kiepenheuer & Witsch, 133 S., 10,00 Euro

Es begann im letzten Oktober mit "Thees Uhlmann über Die Toten Hosen", mit Band 5 ist die BuchReihe beim großen Cohen angekommen. BuchReihe? Ja, KiWi lässt Autoren unterschiedlichster Coleur kurze novellenhafte Texte zu Musik(ern) schreiben, die schon in der grafisch ansprechenden Gestaltung mit der Doppelsinnigkeit des "über" von Autor und Thema spielen. Ein Lukas entdeckt in den 60ern mit seinem Röhrenradio den dunklen Barden Cohen, spielt später mit Kumpel Harry als FolkDuo dessen Songs nach und natürlich geht es auch um Liebe. Auf der B-Seite des Buchs findet sich Lukas Jahre später in Griechenland, wo ihm ein geheimnisvoller Fremder (in dem man natürlich den Meister selbst erkennen darf) eine Insel ans Herz legt. Klar: Hydra, wo Cohen – anders als Lukas – seine LebensLiebe traf. Lukas hat "nur" eine Affäre mit einer Dänin, aber auch die reicht, ihn Jahre später noch den "Klang ihrer Schritte auf der Stiege zu seinem Zimmer" hören zu lassen. Mit leichter Hand und einer Obsession für (Türkis)Grün (das Magische Auge des Radios, das Kleid der ersten Liebe, der Seetang an Strand nach dem ersten Sex, die Ziffern der Uhr im Dunkel) macht Modick so kurz wie eindrucksvoll klar, wie enorm Cohens Wirkung auf unterschiedlichste Menschen war und ist.
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