Ch. Links, 204 S., 18,00 EUR
Röpke und Speit sind Kenner und durchaus kluge Kommentatoren der rechten Szene, schon 2011 beschrieben sie in "Mädelsache" (am Rande) auch die Schnittmengen von Esoterik- und Öko-Szene mit den "neuen" Nazis. Ihr neues Buch befasst sich tiefergehend mit der Soziologie, den Strategien und dem leider nicht zu leugnenden "Fortschritt" bei der Etablierung autark-stabiler rechter Strukturen in Provinzdörfern oder Einzelhöfen. Welche Rolle spielen welche Magazine, wer organisiert welche Form der Jugenarbeit, wo konzentriert sich welche Spielart völkischen Denkens, wie weit geht die Verwurzelung in traditionellen Dorfstrukturen – derlei Fragen werden beleuchtet, wobei man (wie schon bei "Mädelsache") eine schlüssige Gliederung schmerzlich vermisst. Auch die zuweilen etwas obsessiv wirkende Konzentration auf einzelne Personen und die eher weniger aussagestarken Fotos schmälern die Wirkungsmacht dieses doch eigentlich so wichtigen Buchs über eine von vielen unterschätzte (wenn nicht in ihrer ökologischen oder brauchtumspflegerischen Ausprägung sogar (stillschweigend?) zumindest tolerierte) Form rechter Demagogie.Weitere Infos: www.christoph-links-verlag.de/index.cfm?view=3&titel_nr=986