Salis Verlag, 350 S., 24,00 EUR
Das ist das zweite Salis-Buch in der März-Bücherkiste und ganz ähnlich wie bei Wei Zhangs "Mango" brauchte ich eine Weile, um dann aber doch zu der Überzeugung zu gelangen, dass es hier nicht bloß um eine sentimentale "nicht-ausgelastete-Hobbyschreiberin-langweilt-sich-bei-ihrem-Freund-auf-dem-Land-und-versucht-daher-sich-einem-im-Dorf-lebenden-greisen-Autoren-und-Gartenfanatiker-zu-nähern"-Story handelt. Dazu sind die Verschachtelungen und Spiegelungen mit der parallelen "Text im Text"-Geschichte zu geschickt arrangiert. Die Rahmenhandlung und der "Roman im Roman" beleuchten unterschiedliche Aspekte von zwischen platonischer Verehrung und erotischem Begehren schwankender Zuneigung, von der Schwierigkeit, die Verschiedenheit des Partners zu akzeptieren (sei's sexuelle Verweigerung oder ein seltsames Hobby wie Traktor-Pulling), irgendwie auch die des Älter- und sogar jene des Schriftstellerin-Werdens. Keine ganz große Literatur, aber alles andere als schlecht!Weitere Infos: www.mminelli.ch