Verbrecher Verlag Berlin, 188 S., 21,00 EUR
Der erste Roman des Gesamtkunstwerkers Müller (mit 10 "Bildtafeln" seines Brudes Max) hat überraschenderweise nichts mit Elfen und nur am Rande mit Island zu tun. Dafür aber viel mit Kunst, Hype und der Wirtschaftssparte "An- und Verkauf". Ein Klimaanlagen-Milliardär wird von Händler Saatchi angefixt und (ver)endet mit dem faulenden Formaldehyd-Hai von olle Hirst (was ganz am Ende einen neuen Kult begründet). Technisch so geschickt wie unkonventionell montiert (besonders anfangs verschwimmen die Grenzen zwischen narrativem Text und essayistischer Weltkritik) und von angenehmer Skepsis durchzogen gelang Müller eine schöne Parabel auf den Anlagemarkt Kunst (auch wenn der Lektor zum Ende hin vielleicht etwas strenger Stilkritik hätte üben sollen).Weitere Infos: www.verbrecherverlag.de/buch.php?id=630