SAMBA

(tapete / Indigo)

Wenn heute einer wissen möchte, wie es um die Befindlichkeit der deutschen Gesellschaft steht, schaut er bei Thilo Sarrazin nach oder lernt die „Bild“-Zeitung auswendig. Doch keinesfalls, wirklich niemals, hört er sich Musik von Samba aus Münster an, dem fast zum Alleinprojekt von Gründervater Knut Stenert geschrumpften Indie-Pop-Kollektiv. Auf „Die Ekstase der Möwen“ unterstützen ihn u.a. Gregor Schenk und „Juli“-Schlagzeuger Marcel Römer. Es braucht nicht viel, den kleinen Schritt in die entspannte Welt eines feucht-fröhlich-lockeren Spektakels zu machen, wo auch die „Lieder zum Widerstand“ der Pop-Qualitätsprüfung stand halten. Vielleicht ist das Wort Beliebigkeit zu hart, um damit die Musik von Samba zu beschreiben. Aber die Oberfläche des Zeitgeistes bleibt unverletzt, so daß sogar die Frage nach dem tieferen Inhalt der Songs vorbei huscht. Und unbeantwortet bleibt.
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