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USE TO ABUSE

Vor Missbrauch wird gewarnt

USE TO ABUSE

In Regensburg existiert eine bunte Musikszene, die sich vor allem in den lokalen Studentenkneipen heimisch fühlt. Da gibt´s von Punk über Hardcore, Rockabilly oder HipHop eigentlich alles. Für Use to Abuse also allemal das fruchtbare Feld einer Musik, die sich irgendwo zwischen dreckigem Rock´n´Roll à la „Motörhead“ und Punkrock abspielt. Mit „Jesus made my Rock´n´ Roll“, erscheint der erste Tonträger der Jungs auf XNO Records. Die ersten Scheiben waren noch auf Hulk Records erschienen, von denen man sich im letzten Jahr trennte. Offensichtlich hat sich dadurch einiges verändert.

Wo liegt der Unterschied von „Jesus…“ zu seinen Vorgängern?

„Weniger Punk, mehr Rock´n´Roll. Mit unserem Wechsel zu XNO Records konnten wir viel freier arbeiten. Die Vorstellungen des LAbels entsprechen den unseren. Vorher wurden wir eigentlich immer sehr in die Punk-Ecke gedrängt. das hatte zur Konsequenz, das unsere vorherigen Alben alle irgendwie ein bißchen auseinanderfallen und zerfasern, weil da eine konstante Linie fehlt. „Jesus made my Rock´n´Roll“ ist da wesentlich kompakter und geschlossener geraten. Da gab es ein Konzept, hinter dem alle Beteiligten gleichermaßen stehen konnten. So konnten wir uns ausschließlich auf die Linie konzentrieren und hatte keine großen Diskussionen zu führen. Und wir waren schon während der Arbeit daran zufriedener.“

Warum gerade Jesus?

„Da steht natürlich eine Entwicklung dahinter. Wir hatten ja schon mal einen Song mit dem Titel „Jesus made my Rock´n´Roll“. Uns gefiel das darin mitschwebende Pathos - unser Sänger Sgt. Peter Fuck hat es als Motto auf dem Unterarm tätowiert, dass stammt aus einer Zeit, in der es ihm ziemlich dreckig ging und der Rock´n´Roll war seine Stütze auf diesem Leidensweg. Das klingt sehr pathetisch, hat aber nichts mit Religion zu tun. Und uns hat das Kontroverse gefallen. Atheisten werden vielleicht fragen: „Was soll der Scheiß“, und Gläubige schreien möglicherweise: „Blasphemie“. Das hat uns gefallen. Ausserdem sind wir da ja nicht die ersten, wenn man nur an „Jesus built my Hotrod“ von Ministry denkt. Wir haben da auch lange für´s Cover überlegt (zeigt eine E-Gitarre als Kruzifix Anm. d. Red.)“.

Früher wurdet Ihr in eine Ecke gedrängt: Punkrock. Wie weit seht Ihr Euch selbst in dieser Ecke?

„Punkrock trifft´s einfach nicht ganz. Wir kommen schon aus der Ecke, das stimmt, aber wir uns eher im Rock´n´Roll, obwohl das auch wieder so ein weitläufiges Thema ist. Das kommt ja immer auf die Definition an. Für den einen hört Rock´n´Roll mit den Sixties auf, der andere sieht Motörhead als Punkband an. Die Bezeichnung „Punk´n´Roll“, die man in letzter Zeit immer wieder liest, gefällt mir ganz gut. Eigentlich ist es uns aber auch egal. Wenn man als Band unterwegs ist und besoffen aus dem Bus rausfällt, ist das auch Rock´n´Roll.“

Und wenn´s Ärsche tritt?

„Selbstverständlich (lacht).“

Seit 1993 existiert die Band aber so richtig nach vorne geht´s erst in den letzten Jahren. Warum?

„Wir haben bis 1999 öfter die Besetzung gewechselt und auch die Instrumente, waren vielleicht auch nicht immer so bei der Sache, wie´s nötig gewesen wäre. In dem Jahr stieß dann auch unser jetziger Sänger Sgt. Peter Fuck dazu. Erst danach hatten wir ein ständiges Line Up, bei dem es dann auch irgendwie gepasst hat, und mit dem wir die letzten beiden Scheiben gemacht haben. Bis es halt zum Bruch mit unserem Drummer und Labelinhaber von Hulk Records kam. Man merkte schon auf den letzten Scheiben, dass er eigentlich in eine andere Richtung wollte, eben zum Punk. Da wir, wie schon erwähnt, auch auf den Alben vor „Jesus...“ mehrheitlich zum Rock´n´Roll wollten, war der Bruch nur logisch und hat uns wohl alle nach vorne gebracht.“

Wolltet ihr immer schon Musik-Profis werden?

„Nein, das hat sich entwickelt. Auch heute können wir nicht davon Leben, aber wir zahlen auch nicht drauf und haben ne Menge Spaß. Es ist halt schön zu merken, es geht aus dem Schülerband-Niveau heraus und entwickelt sich weiter. Wir haben unsere Ziele eigentlich nicht so hoch gesetzt, weil man dann womöglich enttäuscht wird. Es macht Laune, zu sehen, das die Qualität, von der man ja selbst überzeugt ist, auch bei anderen ankommt.“

Na dann wollen wir hoffen, das viele Leue zur anstehenden Tour kommen!

„Danke.“



Aktuelles Album: Jesus made my Rock´n´Roll (XNO Records)







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