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NIKKA COSTA

Den Funk im Arsch

NIKKA COSTA

Groove ist eines der Elemente, die die Musik von Nikka Costa am meisten bestimmen. Wenn die kleine Diva des weißen Soul einen Song anpackt, lebt neben der Emotion vor allem die äußere Bewegung auf. Nicht viele Gestalten im heutigen Pop-Zirkus kommen derart auf den Punkt, vor allem setzt dem nicht jeder noch eine so große Portion puren Sex zu. Wäre es momentan nicht sowieso schon so heiss, beim Konsum von „Can‘tneverdidnothin‘“ würde der Schweiss spätestens in Strömen fliessen.

Schon der Titel zeigt die Kraft, die in der jungen Amerikanerin steckt. „Egal was die anderen sagen - mach einfach dein Ding. Nichts anderes soll der Titel aussagen und so pflege ich es auch.“ Und ihr Ding scheint im Gegensatz zum etwas ruhigeren „Everybody Got Their Something“ nun das Tanzen zu sein - jedenfalls können das die Songs ihres neuen Albums fast ausnahmslos vermitteln. „Mehr Tanzen als was?“, lacht Nikka. „Ich würde nicht unbedingt sagen, dass dies ein Tanzalbum geworden ist, aber man kann es sicherlich sehr gut dazu gebrauchen.“ ZUmindest hat die gute Frau den Funk gefunden, das ist unbestritten. „Ich liebe Oldschool-Funk der Marke Sly & The Family Stone, Parliament, Chaka Khan, usw. und habe eine gewisse Beziehung dazu aufgebaut. Aber auch Rock und Jazz sind in meinem Repertoire, deshalb würde ich nciht sagen, dass ich einseitig beeinflusst bin. Es kommt immer noch auf die Interpretation an, egal, von welcher Seite man das nun betrachtet.“ Wo rührt denn der eher bombastische Gesamtsound des Albums her? „Die neue Platte sollte meine Live-Show besser reflektieren. Das letzte Album war mehr produziert und basierte viel auf Samples etc., diesmal sollte es direkter und intensiver sein. Es muss ja nicht immer alles gleich klingen...“ Trotzdem ist das Spektrum auf der Platte in sich auch sehr reichhaltig, was wohl meist an den involvierten Musikern liegt. Sitzt z.B. Lenny Kravitz (!) an den Drums, klingt die Band ziemlich dreckig, wogegen The Roots-Drummer ?uestlove sein Kit eher exakt bearbeitet. „Im Endeffekt ist das wohkl Geschmackssache, und darüber kann man halt immer streiten. Ich kenne nicht zwei Leute in meinem Umfeld, die auf die exakt gleiche Art von Musik stehen - warum sollte ein Album dann nicht auch viele Facetten haben?“ Und warum durfte Lenny, wo er doch schon mal da war, nicht auch mal für eine kleine Passage ans Mikro? „Er sollte nur Schlagzeug spielen! Lenny bekommt sehr viele Anfragen, ob nicht für eine kleine Session ins Studio komen kann, und jedesmal soll er singen. Bei mir allerdings sollte er nur trommeln, und das war für ihn sehr aufregend.“ IM Booklet ist ein besonderer Dank an Prince gerichtet, obwohl er nicht zu den Gaststars des Albums zählt - was ist sein Einfluss gewesen? „Prince ist ein guter Freund und hat mich ein wenig unter seine Fittiche genommen. Er war im Studio gegenüber und hat uns ein paar Tipps und Hilfestellungen gegeben.“ Und trotz der illustren Schar an Gästen ist das Album immer noch Nikka Costa pur. Sie weiss ihr Zepter zu schwingen und jedem Song ihre Seele einzuhauchen, wie kaum eine zweite Künstlerin heutzutage. Es ist eben diese Vielseitigkeit, die ihr erst mal einer nachmachen muss.

Aktuelles Album: Can‘tneverdidnothin‘ (Virgin/EMI)


Weitere Infos: www.nikkacosta.com

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