Die dänische Sängerin Tina Dico glänzt seit jeher durch Facettenreichtum. Das zeigt sie seit nunmehr gut 25 Jahren. Doch auf der kommenden Deutschland-Tour, die mit kurzer Unterbrechung im November bei den Leverkusener Jazztagen startet, gibt es in Hamburg ein ganz besonderes Highlight...
Einzig beständig scheint allein der Wechsel. Doch nichts trainiert die Vielseitigkeit einer Künstlerin besser als eben genau das. Wenn Dico am 14.11. in Leverkusen die Jazztage bespielt hat, gibt es tags drauf noch ein Gastspiel im Theater Gütersloh, bevor sie anschließend als Schlagzeugerin für Kreativpartner und Ehemann Helgi Jonsson (auch Posaunist bei/für Boy, Philipp Poisel, Sigur Rós, Damien Rice) vom 25.-27.11. dessen aktuelles Album ´Intelligentle´ in Berlin, Ludwigsburg und München präsentiert. Dann geht es kurz zurück nach Reykjavik, bevor am 01. Februar die ´Fastland-Tour 2020´ in Oldenburg „richtig“ startet. Über Erlangen, Darmstadt, Essen, Neunkirchen bzw. Abstecher nach Luxemburg (Dudelange) sowie in die Schweiz (Zürich) trifft die Tina Dico-Band -in der Jonsson übrigens sing und Piano und Posaune spielt - am 10. Februar in Hamburg ein.„Für Hamburg haben wir uns etwas ganz Spezielles ausgedacht. Wir werden dort an drei aufeinanderfolgenden Tagen drei verschiedene Arten von Konzerten aufführen. Am ersten Abend, in der Laeiszhalle, werden wir ein Konzert mit relativ ruhiger Musik mit einer 4-Personenband spielen. Zwei Damen, zwei Herren, mit einer wundervollen Stimmung in einer besonderen Halle. Am nächsten Abend, in der Großen Freiheit 36, gibt es in einem Sechser-LineUp eine richtige, laute Rockshow. Das geht dann mehr in Richtung Party. Am dritten Tag, im Mojo, gibt es eine Storytelling-Show. Das heißt, ich werde mir die Zeit nehmen, etwas zu den einzelnen Titeln erzählen zu können. Oder Geschichten über Menschen. Ich habe dabei die Freiheit, spontan zu spielen, was immer sich gerade anbietet. Für dieses Konzert brauche ich nicht zu üben. Soloshows fallen mir sehr leicht. Außerdem habe ich in diesem Herbst noch eine Solo-Tour in Dänemark.“
In Hamburg wird es also drei völlig verschiedene Konzerte geben, in denen sich nicht nur die Besetzung, sondern auch die Songauswahl stark unterscheiden wird.
Anschließend geht es im Quartett weiter nach Kiel, Rostock und Jena.
„Ich habe mittlerweile elf Alben veröffentlicht, also eine große Auswahl an Songs. Vom aktuellen Album `Fastland´ werden wir wahrscheinlich vier Lieder spielen. `Hands´, `Fancy´ und eventuell `Adams House´ könnten darunter sein. Der Großteil eines jeden Konzertes wird also sozusagen ein `Best of´-Programm aus meiner Karriere sein.“
Man darf also gespannt sein, ob die Gastspiele folkig-countryesk, poetisch-nachdenklich, gefühlvoll oder rockig über die Bühne gehen werden. Überhaupt hat Dico seit der Veröffentlichung von ´Fastland´ durchweg positive Kritiken geerntet. Kein Wunder, schließlich spielte Dico bereits im Alter von 15 Jahren in ihrer ersten Band, und sie gründete mit 23 ihr eigenes Plattenlabel. Von ihren elf Alben landeten (in Dänemark) sechs auf Platz 1 der Albumcharts. Dennoch besitzt das Familienleben oberste Priorität. Daher werden auch ihre Kinder einen Teil der Konzertreise um die Hamburger Konzerte herum miterleben dürfen. Kürzlich war Dico Headlinerin beim A Summer´s Tale-Festival in Luhmühlen bei Lüneburg. Dieses Event kümmert sich besonders darum, für Familien interessant zu sein.
„Das war einmalig! Es ist eine ganz besondere Art des Festivals, alles Mögliche zu realisieren, damit man als Gast seine Kinder mitbringen kann. Ich würde es lieben, wenn ich meinen Kindern einmal ein derartiges Festival-Erlebnis bieten könnte, als Gast, versteht sich“, lächelt die Multiinstrumentalistin.
Der Durchbrach in Deutschland gelang Tina Dico 2007 mit ihrem dritten Longplayer ´Count To Ten´.
„Auch wenn ich ´In The Red´, das Album direkt vor ´Count To Ten´, als mein in Deutschland erfolgreichstes Album bezeichnen würde, weil es jenes war, dass im Radio am meisten beachtet wurde. ´Count To Ten´ wurde dann durch ´Ina´s Nacht´ sehr bekannt, weil ich in der Sendung von Ina Müller den Titelsong performen durfte.“
Dico war zweimal Gast in der o.g. Sendung. Und das in einer Zeit, als Müller noch nicht richtig Englisch, Dico nicht Deutsch sprechen konnte. Daher war es seinerzeit schwierig, zusammen ein tiefergehendes Gespräch zu führen. Auch das hat sich mittlerweile geändert.
Aktuelles Album: Fastland (CNTCT / BMG)
Weitere Infos: http://tinadico.com Foto: James Hole