Mit ´2084´ veröffentlichen Kafvka aktuell zwölf neue Tracks auf ihrem zweiten Album. Songs wie ´Hände Hoch´ mit dem scharfzüngigen Subtext ´Hallo Mensch, bitte fass dir ein Herz – mein halbvolles Glas ist schon fast wieder leer!´ oder ´Fick Dein Volk´ mit dem fratzenhaften Aufruf ´Fick dein ´Wir-sind-das-Volk'-Geschrei!´ geben die Marschrichtung vor: Hart, kompakt, trotzdem melodisch und deshalb guter Stoff. Denn Kafvka haben ihren Weg gefunden und mischen sich ihr Crossover-Gebräu geschickt aus Rap, Gitarre, Beats und Politik zusammen. Underground oder Mainstream hin oder her, der ´Rage Against The Machine-Effekt´ ist gut gelungen - und vor allem der Beweis, dass die Berlin-Lichtenberger musikalisch und inhaltlich was drauf haben. Genügend Gesprächstoff, um Texter, Rapper & Sänger Jonas ein paar Antworten zu entlocken.
Was war des Pudels Kern euch KAFVKA zu nennen?“Kafvka sind einfach unsere Initialen: Stephan, Oscar, Phil & Jonas. Haha. Nee, wir haben einfach einen Namen gesucht, der kurz, easy auszusprechen und gut zu merken ist. Kafvka steht außerdem für die Verbindung von Lyrics (also Franz Kafka) und Popkultur (für uns Marcus Kavka). Damit Google auch die richtigen Ergebnisse liefert, brauchten wir eh eine einzigartige ´falsche´ Schreibweise, so bot es sich an, es mit F und V zu schreiben.“
Was habt Ihr euch (von Anfang an) auf die Fahne geschrieben?
„Wir hatten eigentlich gar keine Fahnen am Anfang ;) Wir wollten anfangs nur Session machen und Spaß haben. Als dann schnell der Vertrag die die Konzerte kamen, haben wir Blut geleckt. Da wir alle politische Menschen sind, wäre es vermutlich kaum möglich, eine unpolitische Band zu sein, aber wir haben uns nie allein darüber definiert. Die textlichen Inhalte beschreiben immer das, was mich grade bewegt und da dies häufig Politisches beinhaltet, werden wir auch darüber wahrgenommen. Das freut uns sehr, dass wir mittlerweile als politische Band gesehen und auch so behandelt werden.“
Was bedeutet der aktuelle Albumtitel ´2084´ (für Euch)?
„Der Titel ´2084´ ist eine Hommage an Orwells ´1984´, aber auch an Huxleys ´Schöne neue Welt´, die für mich immer irgendwie zusammengehören. Beide Titel tauchen in verschiedenen Zeilen auf der Platte auf und insgesamt zeichnet das Album verschiedene dystopische und utopische Zukunftsszenarien – mal realistisch, mal eher quatschig. Ausgehend vom jetzt schauen wir aufs morgen – mit Sorge, aber auch immer mit optimistischem Blick.“
Euer musikalischer Stil wird nicht selten mit dem von Rage Against The Machine verglichen. Was stimmt und was hinkt an diesem Vergleich?
„Alles stimmt daran, nichts hinkt – wir sind die deutschen RATM :D Haha. Der Vergleich bietet sich ja einfach an, weil der Sound und die politischen Ansagen viele Parallelen aufweisen. Alles andere ist egal!-)“
In welchem Genre seht ihr Euren musikalischen Output angesiedelt und mit welcher Szene fühlt ihr Euch verbunden?
„Wir haben generell nichts mit Szenen zu tun – ist uns zu einschränkend. Wir vermeiden mittlerweile die Crossover-Bezeichnung, da es manche Leute abschreckt. Wir sprechen offiziell derzeit von „Rap. Gitarre. Beats. Und Politik.“, weil es kein passendes Genre für uns gibt. Aber auch Punkrap, Postpunk oder ähnliche Kombinationen sind für uns ok. Don't name it – feel it!“
Wie sehen Eure Zukunftspläne aus und was davon ist machbar?
„Wir werden weiterhin all das sagen, was wir denken und das mit Musik untermalen. Ob das wieder auf kleine oder weiterhin auf große Festivalbühnen führt, ist erstmal egal. Uns macht beides viel Spaß, wir sind Profis als Support und Headliner. Natürlich können wir nicht auf diesem Level Musik machen ohne Menschen, die uns unterstützen. Deshalb sind für uns auch Plattenverkäufe wichtig. Und - um mal zu träumen – wenn wir uns alle komplett auf die Musik konzentrieren könnten, ohne für Geld andere Dinge tun zu müssen, dann würde alles vermutlich noch viel geiler werden ;) Also: kauft das Album!“
Aktuelles Album: 2084 (Dodo Beach Originals)