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DEAD SIRIUS 3000

Auf ein Getränk

DEAD SIRIUS 3000

So ein richtiger Plan eine Band zu gründen liegt dem Projekt Dead Sirius 3000 nicht zugrunde. Es war eher eine Schnapsidee. Eine im wahrsten Sinne des Wortes. Drei Männer wollen dem finnischen Alltag entfliehen und finden sich in einer Hütte weitab der Zivilisation wieder.

Die Hütte im Wald

Die Drei sind Musiker. In Finnland nicht mal die Unbekanntesten. Petteri Sariola ist so etwas, wie ein finnischer Gitarrengott, dem gut 2,5 Millionen Youtube-Jünger huldigen. Tapio Backlund gibt sich mit einem Instrument erst gar nicht zufrieden. Neben Schlagzeug, Gitarre, Bass und Keyboards kennt er sich mit jeder Menge Blechblasinstrumenten aus. Jukka Backlund ist Keyboarder sowie der dritte im Bunde und die Namensgleichheit legt eine Verwandtschaft nahe. Richtig, die beiden letztgenannten sind Brüder. Ihre Namen sind häufiger in Zusammenhang mit Sunrise Avenue genannt worden und deshalb sind sie in Deutschland keine Unbekannten mehr.

„Weil wir uns und unsere kreativen Adern so gut kannten, wollten wir in der Hütte in Häijää zwar auch Musik machen, aber eher zur Entspannung“, sagt Petteri Sariola, „ansonsten standen Alkohol und Sauna auf dem Plan.“

Kaum sind die Drei drei Tage im Forst haben sie zehn Stücke im Kasten. Wie viel Kästen sie dazu brauchten, daran kann sich keiner mehr erinnern. „Wir haben beim jammen einfach festgestellt, dass wir Musik aus dem exakt gleichen Blickwinkel betrachten“, sagt Petteri Sariola weiter, „musikalischen Gleichklang nennt man das wohl.“



Mystisch und rockig

Als sie die Wildnis verlassen ist klar, die Stücke sind so gut, die müssen auf eine Platte.

„Um sicher zu gehen, dass das auch wirklich so sein soll, spielen wir zwei Liveauftritte unter dem völlig bescheuerten Namen Dead Sirius 3000“, nimmt Petteri Sariola den Faden wieder auf, „nach den Auftritten waren wir uns noch sicherer, dass ein Album unausweichlich ist. So haben wir „Get Sirius“ auf den Weg gebracht.”

Und wie klingt nun so ein alkoholgeschwängertes Gebräu? Das Zusammenspiel von Stimme und Instrumenten ist voller Finessen und außergewöhnliche Musikalität. Auch hat das Trio ein unglaubliches Gespür für die Balance von ruhigen, sphärischen, aber verdammt packenden Melodien und scharfkantigen Ecken. Das musikalische Spannungsfeld reicht von Progressive Rock bis hin zu Soul-und Jazz-Anklängen. Von hart bis zart. Was jetzt beliebig klingen und wild zusammengewürfelt könnte, erweist sich aber beim näheren Hinhören meist als absolut passend. Auch ist die Platte mit einem grandiosen Spannungsbogen ausgestattet. Da ist kein Stück verrückbar. Jedes einzelne hat seinen Platz in der Reihenfolge gefunden und es kann auch nirgendwo anders stehen. Manchmal jedoch erscheint das Album doch zu schlüssig und zu kalkuliert, da schlägt dann durch, dass die drei Bandmitglieder allesamt studierte Multiinstrumentalisten sind und wissen, wie es geht. Oder glauben es zu wissen und deshalb ist das ein oder andere Stück auch ein wenig überproduziert.

Aktuelles Album: Get Sirius (Tinseltown / RTD)



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