Für die einen sind sie Metalcore für die anderen NYHC. Zumindest was ihre Aussagen und politischen Statements betrifft gehören sie zu letzterem. Der letzte Longplayer „In Love with the End“ hat der Band einen gehörigen und verdienten Popularitätsschub gegeben. Straight und unkapriziös sind diese Herren ihren Weg gegangen und der führt sie mittlerweile mit Hardcore-Heroen wie Agnostic Front oder Hatebreed auf die von uns präsentierte „Persistence“-Tour - Nachfolgerin der vor zwei Jahren erfolgreichen „Resistence“. Wir wollten wissen wo Born from Pain sich selbst sehen, wo HC heute steht und warum man trotz 6-monatiger Tour die Persistence unterstützt.
Eure letzte CD "In Love with the End" kam im Frühjahr heraus. Seitdem ward ihr relativ ununterbrochen auf Tour. Seid ihr mit der Entwick-lung zufrieden?„Auf jeden Fall. Wir sind immer schon viel getourt, aber für die letzte Platte besonders, und wir sind jetzt bei einem Label, das wesentlich mehr Druck hinter Vertrieb und Marketing machen kann. Wir merken das an vielen Sachen: Es kommen mehr Leute zu den Konzerten, die Platten verkaufen sich besser. Das ist schon eine gute Basis, da geht’s vorwärts.“
Nun seid ihr ja schon einige Zeit zusammen und ward in der Kernbesetzung sehr konstant, was für Höhen und Tiefen gab es in den fast 8 Jahren?
„Das würde jetzt wahrscheinlich jeder sagen, aber außer den Änderungen im Line-Up, wo Leute gegangen sind, die man gerne behalten hätte, gab es eigentlich keine Tiefpunkte. Also es gab jedenfalls nie den Gedanken Born from Pain aufzulösen. Höhepunkt war eindeutig die letzte CD, die das Beste ist, was wir bisher musikalisch abgeliefert haben. Ich hoffe, da werden noch viele Highlights kommen.“
Wie setzt sich euer Publikum zusammen, hat sich da was verändert?
„Wir sind von unserer Wut und Attitüde her natürlich eine HC-Band, machen aber nicht nur Musik für HC-Leute. In den letzten Jahren hat sich das Publikum sehr verändert. Über die Hälfte sind sicher reine HC-Fans, aber es kommen auch viele andere, die einfach auf harte Musik stehen. Alternative und Leute aus anderen Subkulturen. Das ist auch gut so, es macht ja keinen Sinn, wie wir in Holland sagen: "vor der eigenen Kirche zu predigen".“
Ihr seid auch beim Nachfolger der "Resistence-Tour", der "Persistence-Tour" zu sehen, die alleine von M.A.D.-Tour-Booking, diesmal ohne Sponsor, veranstaltet wird. Warum seid ihr wieder dabei?
„Erstmal weil wir davon überzeugt sind, daß die Tour ein Erfolg wird, das Line-Up ist erstklassig. Zweitens, weil es uns wichtig war zu zeigen, dass man so etwas auch ohne Sponsor und großes Geld im Rücken hinkriegt. Und natürlich auch weil die Bands, die dort auftreten einen guten Rahmen bieten, in dem wir uns profilieren können.“
Ihr steht dort mit u.a. Agnostic Front, Hatebreed und Napalm Death auf der Bühne, Worin unterscheidet ihr Euch generell von anderen Bands dieser Prägung?
„Wir versuchen auf jeden Fall, etwas von dem, was in den letzten Jahren an Bedeutung verloren hat wieder zurück zu bringen. Soziale Kritik und politische Texte sind bei vielen Bands kein Thema mehr: Metal-Core - das sind zwar HC-Leute die die Musik machen, aber es klingt eher schon nach schwedischen Death-Metal. Wir versuchen die grundlegende kritische Haltung des NYHC am Leben zu halten, ohne unbedingt so zu klingen wie Madball oder Agnostic Front. Wir sehen uns eher dazwischen und heavier.“
Seid ihr politischer?
„Ich denke schon. Gerade auf der letzten Platte haben wir versucht sehr viel Sozialkritik rüberzubringen, über das, was in den letzten Jahren so schief läuft in der Welt und womit wir nicht einverstanden sind. Dazu mussten wir was sagen, so was machen viel zu wenig Bands. Viele trauen sich heute keine Aussage mehr zu machen, weil sie dann vielleicht als politisch unkorrekt gelten. Ich bin wahrscheinlich von uns derjenige, der am längsten in der HC-Szene unterwegs ist, und über die Jahre gab es immer Schwankungen, aber so unpolitisch wie heute war HC selten. Da wollen wir gegenhalten.“
Viel Glück!
„Danke.“
Aktuelles Album:
In Love With The End