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ITCHY

Optimismus ist der Schlüssel

ITCHY

Eislingen an der Filz im Jahre 2001. Drei Schulfreunde gründen eine Band, die sie ´Itchy Poopzkid´ nennen, und versuchen sich im Punkrock. Klingt nicht gerade nach einer Erfolgsgeschichte, ist aber eine. 19 Jahre später sind sie immer noch da, mittlerweile als ITCHY in der Festivallandschaft Europas unterwegs. Die drei Mitglieder Sibbi, Panzer und Max haben die Schule zwar seit ein paar Jahren verlassen, aber niemals Humor und Energie verloren – im Gegenteil.

Direkt zu Anfang des Jahres melden sie sich mit einer sehr großen Überraschung zurück: Nach zwei Dekaden Jahren Erfolg mit englischen Texten wenden sich ITCHY auf ihrem achten Album ´Ja als ob´ der deutschen Sprache zu, obwohl es dafür gar keinen Grund gab. Als es dann jedoch kreativ nur so aus ihnen heraussprudelte, entschieden sie sich dafür, ein Album komplett auf deutsch zu produzieren.

Abgesehen davon sind die Eislinger genauso geblieben, wie sie schon immer waren. Sie liefern uns ein Pop Punk-Album, das genauso klingt wie es eben klingen sollte. Sie verarbeiten das ganz normale Leben mit seinen unendlich nervigen Momenten und kleinen Beschwerden, die die drei Mitglieder aber einen Takt später sofort wieder in schöne Leichtigkeit verwandeln. Obwohl sie mit wachen Augen durch die Welt gehen und von den politischen Ereignissen der letzten Jahre schockiert sind, halten sie es für sehr wichtig zuversichtlich zu bleiben:

„Wir blicken trotzdem optimistisch ins neue Jahrzehnt, denn eine „Jetzt geht eh alles den Bach runter“-Einstellung bringt nichts. Es gibt zwar extrem viele Dinge, die uns momentan Sorgen machen, aber gleichzeitig gibt es ja auch positive Entwicklungen. Wenn wir uns anschauen, wie viele junge Leute sich plötzlich wieder für Politik, Umweltschutz und das Klima interessieren und engagieren, ist das schon etwas, das Mut macht. Nur weil wir in der Geburtenlotterie gewonnen haben, heißt das nicht, dass uns der ganze Rest egal sein sollte“

ITCHY lassen aktuelle Themen auch immer wieder in ihre Songs einfließen, sodass mit jedem ihrer Alben eine Momentaufnahme entsteht. Ein Thema, das das aktuelle Album ´Ja als ob´ stark prägt, ist der Überfluss an schlechten Nachrichten und der Umgang damit.

„Wenn man bei dem ganzen Mist wegschaut und das Ganze nicht so an sich heranlässt, hat man bestimmt ein deutlich angenehmeres Leben. Wir glauben aber nicht, dass sich mit dieser Einstellung irgendwas zum Positiven wenden kann. Man muss sich auch mit negativen Aspekten konfrontieren, um etwas zur Veränderung beizutragen. Nur weil wir in der Geburtenlotterie gewonnen haben und in Mitteleuropa leben dürfen, heißt das nicht, dass uns der ganze Rest egal sein sollte. Trotzdem darf man sich von dem Chaos nicht das positive Lebensgefühl verderben lassen, denn das ist der Schlüssel für alles Gute im Leben!“

„Keine Lust auf Kapitulation, bauen neue Gleise in die Endstation“

Die Band hat es sich zum Auftrag gemacht viele kleine Brücken in viele kleine Schluchten zu bauen. Sibbi, Panzer und Max sind der Meinung, dass ein gesellschaftlicher Diskurs die einzige Lösung für die Probleme unserer Zeit ist, um auf Dauer und langfristig etwas zu bewirken, denn Hass und Abschottung sorgen nur für tiefere Gräben zwischen Menschen und Meinungen. Sie treten schon immer öffentlich mit einer starken Haltung auf und stehen für Dinge ein, die ihnen am Herzen liegen. Auf ihrer großen Tour im März und April werden ITCHY von Kein Bock Auf Nazis begleitet und die Zusammenarbeit mit der schweizerischen Organisation Ocean Care wird weiter fortgesetzt. Mit ihrer Reichweite machen sie diese Projekte bekannter und sammeln Unterstützung, aber auch ohne Kampagnen geht die Band mit gutem Beispiel voran, indem sie vor ihren Konzerten in den Clubs nachfragen, wie Getränke ausgeschenkt werden. Gibt es immer noch ein Einweg-Plastikbecher-System, bringt die Band ganz einfach ihre eigenen Mehrwegbecher für den Abend mit. Dabei stoßen sie manchmal auf Konflikte, aber die seien es ihnen wert.

Obwohl ihre Songs meist nach Open Air, Bier und besten Freunden klingen, steckt definitiv mehr dahinter, denn auch nach zwei Dekaden wird ihr Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit und für Umweltschutz nicht alt. Mit ´Ja als ob´ schaffen ITCHY einen Raum, der offen für alles ist – von Feierwut bis Ehrenamt.

Aktuelles Album: Ja als ob (Findaway Recs./ Soulfood)



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