Zehn Jahre, vier Platten und eine Live-DVD lang haben sie in Österreich geübt, um mit dem fünften Album den deutschen Markt anzugreifen. Die Rede ist von 3 Feet Smaller. Die Wiener Truppe hat im Heimatland Chartnotierungen genau so vorzuweisen, wie eine üppige Liste mit euphorisch gefeierten Festivalauftritten und Konzerten in ausverkauften Hallen. Musik zum Horrorthriller ´In 3 Tagen bist du tot´ von Andreas Prochaska haben 3 Feet Smaller auch beigesteuert.
Macht für alleWas aber qualifiziert exakt dieses Album, das den schlichten Titel „3 Feet Smaller“ trägt, für die Attacke auf deutsche Ohren?
„Gemeinsam mit Produzent Paul Kinski haben wir über sechs Monate lang am neuen Song-Material geschraubt“, erklärt Frontmann Markus Smaller, „und mit einer bislang noch nicht da gewesenen Akribie wurde so lange an jedem einzelnen Track gefeilt, bis das Ergebnis den Wünschen und den Vorstellungen aller Beteiligten nicht nur genügte, sondern diese übertraf. Dafür hat jeder von uns Blut und Wasser geschwitzt.“
Mit dem ´alle Beteiligten´ nehmen es 3Feet Smaller sowieso sehr genau.
„Ganz gleich, wer die Stückidee ausgebrütet hat, ausarrangiert wird gemeinsam“, stellt Markus Smaller unmissverständlich klar, „jeder hat bei uns die gleiche Macht. Nur beim eigenen Instrument, wiegt die eigene Stimme schwerer.“ Die Stücke sind äußerst dicht produziert. Schnell ist hörbar, dass der Gesamtklang im Mittelpunkt der Produktion steht.
„Jede neue Spur beim Aufnehmen ordnet sich einem einzigen Ziel unter, dem, das Stück anzufetten“, lässt Markus Smaller einen Blick ins Studio zu, „das Lied ist schließlich der König und die Musiker nur seine Gefolgsleute.“
Bei den Texten sieht es ein wenig anders aus, die entstammen der Feder von Markus Smaller, der dabei auch schon mal sein Leben reflektiert. Stark überzeichnet, blickt er in mehreren Stücken zurück auf die letzten Jahre, die vor allem aus persönlicher Sicht keine einfachen waren. Eher eine Achterbahnfahrt, zu der auch ein Burn-Out und eine Medikamentenabhängigkeit gehören.
Die Genre-Ecke
Musikalisch haben sich 3 Feet Smaller mit diesem Album auch ein wenig gewandelt.
„Lange haben wir in Pop-Punk-Ecke rumgehangen“, reflektiert Markus Smaller die Genrezusammenhänge, „etwa da, wo auch Green Day oder Blink 182 verortet sind. Wir alle lieben einfache und direkte Stücke. Daran hat sich nichts geändert, doch wir können nicht unser Leben lang nur Punk hören und spielen. Das Ergebnis dieses Älterwerdens? Weniger Punkrock, mehr Rock. Der aber energetisch und herrlich melodisch.“
Ein musikalisches Highlight der Platte ist das Pop-Rap-Stück ´Lead or Follow´. Damit auch die rapanteile kompetent besetzt sind, ist mit Ferris MC ein Hochkaräter des deutschsprachigen HipHop gewonnen worden.
„Für ‚Lead Or Follow’ wollten wir unbedingt einen HipHop-Part um der Nummer eine zusätzliche persönliche Note zu geben. Ferris war sofort von dem Song begeistert und hat binnen kürzester Zeit die perfekten Reime dazu abgeliefert“, sagt Markus Smaller. Da Konzerte für 3 Feet Smaller seit Anbeginn der Band Grundstein des Erfolges sind, steht dies natürlich nicht zur Disposition und die Wiener Truppe wird auch in Deutschland ihrer bisherigen Strategie treu bleiben, das bedeutet: Spielen, spielen, spielen. Und auf den Bühnen, die sie im Dezember gemeinsam Itchy Poopzkid entern, werden 3 Feet Smaller genau das tun, was sie seit Jahren am Besten können: Krawall auf höchstem Niveau. Mit Karacho und Leidenschaft.
Aktuelles Album: 3 Feet Smaller (Cosmix Records / Rough Trade)