Als P. Paul Fenech zum Entsetzen seiner Anhänger 2000 in den - wie sich später herausstellte - temporären Ruhestand ging und vor fast 3000 Leuten noch einmal ‘Maniac Rockers from Hell’ herunterschrengelte, ahnte niemand, dass sich im fernen Kanada fünf Jahre später eine Band gründen würde, für die dieser Songtitel wie gemacht zu sein schien.
Wesentlich schöner anzusehen als die meisten bereits in die Jahre gekommenen Psychobilly Combos, sollten sie das angekratzte Image einer in den letzten Zügen liegenden Subkultur gewaltig aufmotzen und mit neuen gemeinsamen Weggefährten einer Szene zu altem Glanz verhelfen, die einst als eine der Wildesten und Aufregendsten galt. Die Rede ist von The Creep-show, Rock’n’Roll Helden von der anderen Seite des großen Teichs.Aus der gemeinsamen Leidenschaft für die gleiche Musik entsprang der Wunsch, eine Band zu gründen, ihr Sound war bereits altbewährt, Punkrock und Psychobilly mit einem heftigsten Schuss Gothrock, Songs, die ihre Liebe zu Horror und B-Movies bezeugten und die allerbezauberndsten Frontfrauen, die man sich nur denken konnte – und das in einem Genre, in dem Frontfrauen ohnehin eher kümmerlich vertreten sind.
Doch lassen wir die Creepshow nun selbst zu Wort kommen:
Wie würdet Ihr die Psychoszene in Kanada bezeichnen, Ihr seit schon ganz schön rumgekommen, inwieweit unterscheidet sie sich von Europa, das ja als Wiege dieser Subkultur gilt oder der in den USA?
“Der Hauptunterschied besteht wohl darin, dass die Szenen in Europa und den Staaten im ein Vielfaches größer sind und es somit gibt es natürlich mehr gute Bands, wobei ich aber sagen muss, dass wir uns mit großartigen Acts wie den Gutter Demons oder The Brains auch keineswegs verstecken müssen.”
Es ist jetzt mittlerweile vier Jahre her, seit Ihr ‘Life After Death’ veröffentlicht habt, was ist in der Zwischenzeit passiert, was waren Eure besten Shows oder Meilensteine in Eurer Karriere?
“Wir hatte einige absolut fantastische Tourerlebnisse, Support für Reverend Horton Heat auf drei verschiedenen Touren, dann die Adicts, wir spielten mit The Dropkick Murphy’s und Rancid zusammen in Montreal und hatten außerdem einige eigene Touren – wir können uns absolut nicht beschweren.”
Ihr habt mit Frontfrau Kenda wirklich einen totalen Hingucker, davor war es Sarah, die ja auch Badass ohne Ende war, glaubt Ihr, dass Eure immense Popilarität etwas mit der Attraktivität Eurer Sängerinnen zu tun hat?
“Vielleicht? Natürlick gucken die Leute lieber Kenda an als beispielsweise mich, aber wenn sie nicht singen könnte oder ein ätzender Mensch wäre, würde es trotzdem nicht klappen. Es ist wohl so, dass Kenda eben alles hat, was eine tolle Frontfrau ausmacht und Sarah davor ebenso.”
Ziemlich aus der Luft gegriffen, aber was sind für Dich die tollsten Zeilen, die je für einen Rocksong geschrieben wurden?
“´No don't ask me to apologize, and I won't ask you to forgive me. If I'm going to go down, you're gonna come with me.´ - Elvis Costello, "Hand in Hand".”
Psychobilly war eine ziemlich toughe Subkultur in den 80ern und 90ern und beinahe am Ende um 2000 rum, was glaubst Du hat das Ruder herum gerissen und den Spaß zurückgebracht?
“Ich denke in allen Subkulturen steigt und fällt die Präsenz und Beliebtheit wellenförmig, Die Hard Fans wird es immer geben und die lassen sich durch nichts vergraulen und manche Leute hält es eben nicht lange bei der Stange, aber dafür kommen wieder Neue hinzu.”
Was steht für Euch die nächsten Monate noch an?
“´Death at my Door´ kommt am 15. September raus und dann spielen wir erst mal tonnenweise Shows überall in Kanada, danach in den USA und im März kommen wir schließlich nach Europa.”
Aktuelles Album: Death At My Door (Concrete Jungle / Edel) VÖ: 15.09.
Foto: Ashlea Wessel