Von einer Posthardcore-Band hin zum Alternative-Rock - so oder so ähnlich lässt sich die momentane Entwicklung bei den Briten von We Are The Ocean beschreiben. Nach dem Ausstieg von Sänger Dan Brown geht die Band einige Sachen anders an. Und mit dem neuen Album "Maybe Today, Maybe Tomorrow" strebt man auch soundmäßig in eine etwas andere Richtung.
We Are The Ocean sind ab sofort nur noch zu viert unterwegs. Shouter Dan Brown hat die Band verlassen. Ab sofort wird Liam Cromby alle Gesangsparts komplett übernehmen. Als neuer Bandleader beantwortete er mir einige Fragen zum neuen Album "Maybe Today, Maybe Tomorrow" und sprach auch über den Weggang von Brown.“Für uns ist das neue Album wie ein nächstes Kapitel in der Bangeschichte. Wir sind nur noch zu viert, aber wir sind immer noch We Are The Ocean. Wir haben, seitdem wir zusammen Musik machen, stetig an unserem Sound gearbeitet und sind glücklich und auch ein bisschen stolz auf das Ergebnis.”
Zum Glück zeichnete sich der Weggang von Brown schon rechtzeitig vor den Albumaufnahmen ab.
“Wir mussten nicht alle Songs nochmal aufnehmen oder so. Dan hatte wenig Zeit und so waren wir eh fast nur zur viert im Studio und haben Songwriting betrieben. So mussten wir nur nachträglich einige seiner Parts ändern, damit ich sie einsingen konnte.”
Wieso Brown die Band überhaupt verlassen hat, hat weitaus weniger spektakuläre Gründe, als man vermuten könnte.
“Weil Dan für unsere Band sehr viel organisatorische Arbeit übernommen hat, konnte er nur noch selten im Studio dabei sein. Irgendwann haben wir alle eingesehen, dass Dan einfach die Zeit fehlt, sich um beides zu kümmern. Ab jetzt arbeitet er also als unser Manager, aber singt dafür eben nicht mehr bei uns.”
Neben Crombie, der auch schon früher für alle ceanen Gesangsparts zuständig war, wird außerdem Gitarrist Alfie Scully mehr auf dem neuen Album zu hören sein.
“Alfie hat eine fantastische Stimme und wird nun auch mehr Gesangsparts übernehmen. Und den Rest mache ich eben jetzt komplett.”
We Are The Ocean waren kurz zuvor auch auf einer kleinen Festival-Tour in Deutschland. Auf dem Area 4 und dem Highfield-Festival konnte man erste Songs vom neuen Album live den Fans präsentieren.
“Festivals in Deutschland sind immer eine besondere Sache. Es kamen so viele Menschen um uns zu sehen, dass hat uns wirklich überrascht und gefreut. Dort haben wir auch unsere zwei neuen Singles gespielt und den Leuten schien es gefallen zu haben.”
Am Abend stand dann noch eine exklusive Akustik-Show im Berliner Ramones-Museum auf dem Programm. Cromby gibt zu, dass er ein wenig aufgeregt ist:
“Wir haben so ein Akustik-Set als komplette Band eigentlich nur einmal vorher in England gespielt. Aber es wird sicherlich super heute Abend, wir haben eine gute Fanbase in Deutschland.”
Dabei entstehen eigentlich alle We Are The Ocean-Songs zuerst auf der Akustik-Gitarre. “Jeder Song wird eigentlich zuerst auf einer Akustik-Gitarre gespielt. Es startet irgendwo, im Schlafzimmer, draußen an einer Venue, wenn wir auf Tour sind, eben da, wo ich eine neue Idee für einen Song habe. Und aus dieser Idee entwickelt sich dann ein neuer Song.”
Die Aufnahmen zu ´Maybe Today, Maybe Tomorrow´ fanden im gleichen Studio, wie schon zum Vorgängeralbum statt. "
“Wir wollten von Anfang an wieder mit unserem Produzenten Pete Miles aufnehmen. Er hat bereits bei ´Go Now And Live´ super Arbeit geleistet und er versteht uns als Band. Es gab keinen Grund warum wir woanders hin hätten gehen sollen. Wir haben 5 Wochen für das Aufnehmen gebraucht. Die Songs haben wir im Laufe des Jahres geschrieben.”
Zum Abschluss des Gesprächs betont Cromby nochmal, wie sehr er sich auf die anstehende Headliner-Tour im Oktober freut:
“Die ganze Band freut sich wahnsinnig auf diese Tour! Wir können es kaum erwarten endlich wieder auf Tour zu sein!"
Aktuelles Album: Maybe Today, Maybe Tomorrow (Hassle Records / Soulfood)
Foto: Danny North