Drei Gitarren, Mikro, Notenständer und Textbuch. Mehr benötigte Katharina Franck bei ihrem Auftritt im Theater im Depot in Dortmund nicht. Nach Dortmund kam sie mit einem Soloprogramm, präsentierte auf besonderen Wunsch ihre gesprochenen Popsongs und servierte dem vollen Saal mit alten und neuen Songs und Coverversionen - etwa "Perfect Day" von Lou Reed - ein textlastiges Abenteuer. Der Wunsch kam aus dem Fachbereich Amerikanistik der kulturwissenschaftlichen Fakultät der Technischen Universität Dortmund. Ein derartiges Geschenk gibt es nicht alle Tage, schon gar nicht für Studentinnen. Christine und Jeanne hatten nämlich ihre Habilitation vorgelegt und wurden von den Kommilitoninnen mit einem Katharina-Franck-Abend belohnt. Im Geschenkkarton sollten sich Texte widerspiegeln, die in den letzten zwei Jahren für beide wichtig waren: weibliches, sinnliches, kreatives, leidenschaftliches. Was sich in auffallender Weise in Katharina Francks Musik wiederfindet.. Sie wollte gar nicht mehr aufhören: "Andy Warhols Mona Lisa" verschönerte den Abend, eine Collage mit Stücken über Jane Bowles, die an diesem Tag einundneunzig Jahre alt geworden wäre, unveröffentlichte Songs und einige vom letzten Album "First Take, Second Skin". Franck und frei: drei Stunden lang. Ein Abend wie ein Louis Malle-Film: intensiv, persönlich, nachhaltig.