Lange haben die Ingolstädter für das tolle neue Album „Still No1“ gebraucht. Heute sieht man sie wieder in der Hansestadt. Was wird passieren? Was kann passieren? Erstmal alles?! Vielleicht? Die Hälse werden lang im Knust. Heute Abend heißt es wie bei den anderen, sehr speziellen Konzerten von Slut … ausverkauft! Man sieht eine Band auf der Bühne, die sich wieder so viel Mühe und Liebe zum Detail gemacht und gegeben hat, dass man auf alles achten will. Und somit werden die Besucher 2 Stunden lang in ihren Bann gezogen. Zum Rauchen gehen nur wenige raus. Szenenapplaus dirigiert den Takt der Menschen in den Pausen zwischen den Songs. Hab ich schon lange nicht mehr so erlebt. Wau! Man kramt musikalisch in den eigenen Plattenkisten und spielt sich abwechslungsreich durch Songs des Debüts bis hin zu „All We Need Is Silence“ und dann natürlich zum neuen, aktuellen „Still No1“. Diese Songs sprechen ihre Sprache live und brechen die zum Teil ja harten, dem Grunge entliehenen älteren Songs. Das ist kein Widerspruch, sondern stellt die unterschiedlichen musikalischen Momente der Band in ihrer langen Bandgeschichte da. Natürlich darf auch nicht „…Mackie Messer“ ausgelassen werden. Dieser Song der „Drei Groschen Oper“ darf nicht fehlen … zumal man den wohl spielen darf. Naja. Slut begeistern live wie auf der neuen Platte. Oder wie jemand treffen sagte und das nach 1 ? Stunde: „… also ich hab hier noch keine schlechten Songs gehört und ich glaube, dass wird hier auch nicht passieren!“ Eine Stunde später sehe ich ihn immer noch mit diesem breiten und sehr zufriedenen Lächeln in den nieslige Hamburger Nacht verschwinden. Dem hat es richtig gefallen! Text: Jürgen Duventester + Photo: Bernd Freudorfer