549km von Münster nach Neustrelitz, das bedeutet mindestens 7 Stunden Fahrt in Mamas vollgestopftem Kombi und eine Stauwahrscheinlichkeit von 99%. Angesichts des monströsen Angebots an Festivals muss man schon triftige Gründe haben, um das Wiederaufleben traumatöser Kindheits-Erlebnisse ("Wann sind wir endlich da?","Ich muß mal!","Wann sind wir endlich da?") in Kauf zu nehmen. Doch alle Schmach ist vergessen, erblickt man die ersten Baumwipfel, die das Immergut-Gelände umsäumen. Nun erlebt man sie wirklich, die Reinkarnation des Harzurlaubes in Gestalt von Meck.Vor.Pomm., lauter schönen, freundlichen Menschen und herzlicher Musik. Nachdem hier in den vergangenen fünf Jahren vor allem deutsche Bands ihr Lager aufgeschlagen haben, weht an diesen Tagen ein internationaler Wind. Nicht nur die Weakerthans, deren Anwesenheit die Truppe um das Grand Hotel van Cleef komplett macht und diese zur Übermacht des Festivals krönt, auch The Crash aus Finnland, die fabulösen Broken Social Scene aus Kanada und die englischen Seachange hinterlassen ihre Marken an der richtigen Stelle, selten hat man so viele Crowdsurfer aufgefangen, nie ist man so hoch gesprungen, den magischen Holzbohlen im großen Zelt sei dank. Letzter Eindruck: The Notwist unterm aufgehenden Mond. Nicht der Weg, das Ziel ist das Ziel!
Weitere Infos: www.immergutrocken.de