Es ist ein Konzert, an das das Publikum noch lange zurückdenken wird. Daheim in Amerika und in England spielen Pinegrove inzwischen längst auf großen Bühnen, in Münster dagegen gibt es die vielleicht schon letzte Chance, diese umwerfende Live-Band noch einmal ganz nah auf einer kniehohen Bühne zu erleben, die für das Champions-League-Equipment der Band fast schon zu klein ist. 95 Minuten lang begeistert das Quintett aus Montclair, New Jersey, im Gleis 22 mit einer elektrisierenden Performance, die nie einstudiert wirkt und trotzdem perfekt ist. Obwohl jeder in der Band ein heimlicher Star ist – allein das sagenhafte Drumming von Zack Levine ist den Eintritt schon wert –, hat vor allem der unwiderstehliche Frontmann Evan Stephens Hall reichlich Gelegenheit, sein Charisma zu versprühen, wenn er bei jeder Textzeile mit vollem Herzen bei der Sache ist und so die Emotionen seiner Lieder mit fiebriger Energie greifbar macht und auch zwischen den Songs mit herrlich schrägen Ansagen wie „Ich habe gestern von einem Koffer voll heißer Linsensuppe geträumt und hatte dabei einen Regenschirm in der Hand. Kann mir jemand sagen, was das zu bedeuten hat?“ bestens zu unterhalten weiß. Am Ende des 24-Song-Sets, das sämtliche Lieder des feinen aktuellen Albums ´11:11´ beinhaltet, aber auch noch viel Platz für alte Klassiker wie ´Angelina´, ´Darkness´ und natürlich ´Old Friends´ lässt, strahlt die Band mit der Menge vor der Bühne um die Wette, dankbar und glücklich über diesen famosen Konzertabend. Was könnte es Schöneres geben?
Weitere Infos: pinegroveband.com
©1996-24 WESTZEIT | 2022.06.01 | Autor: Carsten Wohlfeld | › kontakt › impressum › datenschutz | › Besuche uns auf Facebook