„Now Or Never“ heißt eigentlich nur einer der zahllosen neuen Titel, die JadeJackson und ihre Jungs in ihr Set mischten. Geschrieben hatten sie diese in der Zeit, in der sie darauf warteten, dass das Plattenlabel endlich die Veröffentlichung des Debüt-Albums „Gifted“ freigab, dass es nun auf einer ersten Headliner-Tour vorzustellen galt. Nach diesem Motto präsentierte die junge Songwriterin aus der amerikanischen Provinz aber eigentlich auch die ganze Show. Denn obwohl das Zuschauer-Interesse – wohl auch aufgrund des unglücklichen Timings - äußerst überschaubar war, spielte die Band (und darauf, dass es eine solche ist, legt Jade selbst großen Wert), als ginge es um Leben und Tod. Technisch perfekt, mit erstklassigem Sound und druckvollem Timing absolvierten Jade & Co. eine mit großen Gesten inbrünstig inszenierte Rockshow, bei der die auf der Scheibe dominierenden Country-Aspekte zugunsten eines kraftvollen Band-Sounds in den Hintergrund traten. Einen „Anheizer“ in dem Sinn hätte die Band sicher nicht gebraucht, dennoch hatte die junge Schwedin Ellen Sundberg mit ihren unkonventionellen Americana-Emulation zunächst die Songwriter-Freunde im Publikum erfreut – wofür sich Jade Jackson im Anschluss mit dem Lob bedankte, dass Ellen wohl einer der besten Live-Acts überhaupt sei. Text + Photo: Ullrich Maurer