„Auf einer Solotournee ist es manchmal ganz schön einsam“, gesteht Laura Gibson bei ihrem Gastspiel in Münster, doch sie braucht nicht lange, bis ihr das Publikum ganz nah ist. Das ist nicht nur dem heimeligen Ambiente der Pension Schmidt geschuldet, sondern vor allem den gerne melancholischen, aber stets hoffungsvollen Liedern der Singer/Songwriterin aus Portland. Ohne den (Indie-)Folk-Kosmos zu verlassen und ganz auf das stets leicht unwirklich klingende Vibrato ihrer Stimme und ihre vielseitige Akustikgitarrenbegleitung (manchmal auch das hauseigene Klavier) konzentriert, unterstreicht Gibson an diesem Abend, wie wandelbar ihre auf Platte mit Bandbegleitung kunstvoll ausstaffierten Lieder klingen können. Mit dem ätherischen ´Animals´ spielt sie auch ein bislang unveröffentlichtes Stück ihrer letzten LP-Sessions („Es war in einer Schublade, nee, auf einer Festplatte versteckt“, erklärt sie lachend) und setzt mit Uptempo-Nummern wie ´Two Kids´ geschickt fröhlich anmutende Kontrapunkte. Zur beeindruckenden Klarheit der Songs ihrer letztjährigen ´Empire Builder´-LP und Greatest Hits wie dem virtuos dargebotenen ´Hands In Pocket´ gesellt sich eine charmante Tiefenentspannheit, wenn Gibson zwischen den Liedern gute Laune en masse verströmt und das Publikum am Ende nach dem bewegenden John-Prine-Cover ´Everybody Wants To Feel Like You´ bei ´The Rushing Dark´ sogar noch zum Mitmachen überredet. Das Angebot, dass es nach der Show nicht nur Platten, sondern auch noch „Autogramme, Gespräche und High Fives (!)“ gibt, nehmen deshalb viele im Saal liebend gerne an.
Weitere Infos: www.lauragibsonmusic.com