EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN

Das zum „Elbphilharmonie Eröffnungsfestival“ die EINSTÜRZENDE NEUBAUTEN verpflichtet wurden, zeugt vom Humor der Programmmacher. Der Erfolg gibt ihnen recht: Der große Saal des Gebäudes war seit Monaten ausverkauft – für beide Vorstellungen der Berliner Klang-Avantgardisten (17.00 / 21.00 Uhr). Die 100%tig-professionelle Organisation baute in wenigen Minuten eine Schlange ab, es gab weder Wartezeiten, noch Unpünktlichkeit. Kurz nach 17.00 starteten die NEUBAUTEN mit „The Garden“, „Haus der Lüge“ und „Nagorny Karabach“. Natürlich fabrizieren die NEUBAUTEN „Krach“, musizieren auf Mülltonen, kippen Scherben aus einer kleinen „Baggerschaufel“ in den Sound. Doch die Akustik der Elbphilharmonie ist einzigartig! Sie besteht jede klangliche Prüfung der Band, die ein Programm präsentiert, das sich Größtenteils aus der Werkschau „Greatest Hits“ rekrutiert. Plötzlich... Stille! BARGELD zündet eine Zigarette an - Feuerzeug und Atemzug sind glasklar zu hören – „Silence Is Sexy“. Zum elften Track „How Did I Die“ bittet die Band den Cellisten JAN SCHADE auf die Bühne. Dann ist das Set vorbei. 18.20 Uhr – tosender Applaus! Erste Zugabe: „Ein leichtes Säuseln“. „Die Interimsliebenden“. „Total Eclipse Of The Sun“, und aus! 18.42 Uhr – Ende? Neu? Das Licht geht an... und umgehend wieder aus. „Salamandrina“ gönnt den Ohren einen Moment der Entspannung, um mit „Redukt“ dem epochalem Höhe- und Schlusspunkt eines circa zwei Stunden langen Spektakels aus Rhythmus, Tönen und Klangkulissen zu beenden. „Das Fundament steht an der falschen Stelle, man hätte dieses Haus in den Himmel setzen sollen“ (Zitat aus „Redukt“). Nein, das Haus steht an der richtigen Stelle – doch es ist durchaus möglich, es in den Himmel zu loben!

©1996-24  WESTZEIT | 2017.03.01 | Autor: Ralf G. Poppe | › kontakt › impressum › datenschutz | › Besuche uns auf Facebook